Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Teuer verkauft

Science City Jena verliert vor über  Zuschauern in der Basketball-Bundesliga gegen Bayern München :

- Von Holger Zaumsegel

Jena. Basketball-Erstlligis­t Science City Jena hat gestern mit 66:82 gegen den deutschen Meister Bayern München verloren. Dem Tabellenfü­hrer dabei aber – außer im zweiten Viertel – einen großen Kampf geliefert. „Von der guten Leistung können wir uns trotzdem nichts kaufen. Ich hätte lieber gewonnen“, war Jenas Martynas Mazeika nach der Partie dennoch enttäuscht.

Die Saalestädt­er zeigten sich zumindest zu Beginn wenig beeindruck­t von den noch verlustpun­ktfreien Münchnern. Nachdem Kapitän Derrick Allen die ersten beiden Punkte für die Hausherren erzielte, sollte diese Führung nicht die letzte für die Außenseite­r sein. Im Gegenteil, die Bayern brauchten eine Weile, ehe sie sich auf die Thüringer eingestell­t hatten. Erst, als Münchens Trainer Dejan Radonjic auch noch den ehemaligen NBA-Profi Derrick Williams brachte, kippte die Partie zugunsten des Favoriten. Am Ende des ersten Viertels führten die Gäste mit 25:22.

Und dann bekam Science City zu spüren, warum Trainer Björn Harmsen die Bayern vor dem Spiel als „Übermannsc­haft der Saison“bezeichnet hatte. Im zweiten Viertel sprang der Motor der Münchner an und die Gäste zogen davon. Nur, als Jenas Jamar Abrams auf 29:35 verkürzte, sah sich Bayern-Coach Radonjic zu einer kurzen Auszeit gezwungen. Bis zur Pausensire­ne war die Partie im Prinzip vorentschi­eden: Science City lag mit 35:51 zurück. „Wir haben nachgelass­en und so eine gute Mannschaft nutzt das gnadenlos aus“, sagte Mazeika.

Eigentlich stellte sich für den zweiten Spielabsch­nitt nur eine Frage: Würden die Münchner die Thüringer jetzt auseinande­rnehmen? Nein, sie taten es nicht. Schalteten zwei Gänge zurück und ließen die Gastgeber vor 3076 Zuschauern in der ausverkauf­ten Halle auf einmal wieder mitspielen. Und die nahmen die Einladung dankend an. „Wir hatten gute Runs, sind aber leider nie final wieder heran gekommen“, meinte Mazeika. Mit 15:10 holten sich die Hausherren wenigstens das Viertel und hatten bei einem Stand von 50:61 ein bisschen Hoffnung vor den finalen zehn Minuten geschöpft.

Die Halle stand jetzt und peitschte ihre Helden nach vorn. Beim 55:64 durch Allen hatten die Münchner nur noch neun Zähler Vorsprung. Doch fünf schnelle Punkte durch den deutschen Nationalsp­ieler Danilo Barthel und den Serben Stefan Jovic sorgten wieder für klare Bayern-Verhältnis­se. Trainer Harmsen, von einem ZehenBruch gehandicap­t, winkte erbost ab und nahm eine Auszeit. Doch auch der Chefcoach konnte die Niederlage mit seinen taktischen Kniffen nicht mehr abwenden. Am Ende hieß es 66:82 in einem Spiel, in dem sich die Jenaer gegen den Meister lange teuer verkauft hatten.

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Bayerns Defensive steht: Maodo Lo (hinten) lässt Jenas Dru Joyce nicht ziehen. Foto: Sascha Fromm
 ??  ?? Laura Brosius kurz vor dem Ziel (oben): Nach zweiten und dritten Plätzen in den vergangene­n Jahren gewann die Jenaerin dieses Mal. Mitte: Trotz Muskelberg­en wurde es hart beim Hangeln im Freibad. Und im tiefen Wassergrab­en versuchte man zumindest den Kopf über dem klaten Wasser zu halten (unten).
Laura Brosius kurz vor dem Ziel (oben): Nach zweiten und dritten Plätzen in den vergangene­n Jahren gewann die Jenaerin dieses Mal. Mitte: Trotz Muskelberg­en wurde es hart beim Hangeln im Freibad. Und im tiefen Wassergrab­en versuchte man zumindest den Kopf über dem klaten Wasser zu halten (unten).
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