Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Dampflok bleibt fahrunfähig in Saalfeld liegen
Gemeinsame Erklärung zur Höllentalbahn mit Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) abgesagt
Blankenstein. Die von vielen Menschen erwartete Ankunft der Dampflok 50 3501 am Bad Lobensteiner Bahnhof und am Prellbock in Blankenstein fand am gestrigen Sonntag nicht statt. Der Grund: Die Dampflok war defekt. Zwar wurde noch versucht, das Dampfross auf dem Güterbahnhof in Saalfeld zu reparieren, doch das half alles nichts.
Unter anderem für den Thüringer Landtagsabgeordneten Ralf Kalich (Die Linke) war das mehr als enttäuschend. „Wir wollten mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass Thüringen genügend Dampf auf dem Kessel hat, die Höllentalbahn wiederzubeleben“, sagte er. Es sollte ein deutliches Zeichen am Prellbock mit der 136 Tonnen schweren Dampflok gesetzt werden. Hinter dem Prellbock in Blankenstein fehlen lediglich 6,5 Kilometer Schienen bis zum bayerischen Marxgrün.
Die Wiederherstellung der Höllentalbahn habe viele Vorteile für Pendler und könnte viel Verkehr von der Straße holen. „Für den Tourismus hat die Höllentalbahn erhebliches Potenzial“, bemerkt Kalich. Und auch für die Wirtschaft, meint Fritz Sell, Vorsitzender der Verkehrsinitiative Höllennetz. Vom tschechischen Holzlagerplatz in Ash bis zum Rundholzlager in Blankenstein würden pro Jahr 15.000 Holztransporter fahren – Tendenz steigend. Mit der Wiederherstellung der Verbindung könnte man viel Verkehr von der Straße nehmen und damit unter anderem die Umwelt schonen und für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen. „Der Besuch der Dampflok sollte ein Weckruf sein, der bis nach Oberfranken schallt“, sagt er.