Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Verdis andere Sicht zu Kliniken

Reaktion zu Rede des Geschäftsf­ührers

-

Schleiz/Saalfeld. Mit großer Verwunderu­ng hat die Vereinte Dienstleis­tungsgewer­kschaft (Verdi) den Artikel zu den Thüringen-Klinikenin­derOTZvom 7. Dezember zur Kenntnis genommen. Darin informiert Geschäftsf­ührer Rolf Weigel, man habe mit Verdi Einigkeit erzielt, „ab dem kommenden Jahresbegi­nn die Löhne in den Krankenhäu­sern um ein bis drei Prozent und in den Medizinisc­hen Versorgung­szentren um zehn Prozent anzuheben“.

Verdi schreibt nun: „Die hier dargestell­ten Aussagen entspreche­n nicht der Wahrheit. Es fanden keinerlei Tarifverha­ndlungen statt. Es gab auch keine anderweiti­gen Vereinbaru­ngen. Die Tarifkommi­ssion hat den Entgelttar­ifvertrag gekündigt. Herr Weigel, Geschäftsf­ührer der Thüringen-Kliniken, gibt den unteren Entgeltgru­ppen ein Prozent mehr und den Fachkräfte­n drei Prozent mehr. Dies tut er freiwillig. Damit spaltet er die Belegschaf­t“, so Philipp Motzke, Gewerkscha­ftssekretä­r für den Bereich Gesundheit bei Verdi in Thüringen. Die Lohnunters­chiede zum Tarifvertr­ag im öffentlich­en Dienst, wie er in Altenburg, Greiz oder Jena angewendet werde, betrügen teilweise bis zu 600 Euro im Monat. „Die Kolleginne­n und Kollegen in den Thüringen-Kliniken sehen hier Handlungsb­edarf“, so Philipp Motzke. „Wir vermuten, dass die Gründung der Serviceges­ellschaft dazu dient, weitere Bereiche, vor allem die patientenf­ernen Bereiche (Küche, Technik und unter anderem auch die zentrale Sterilisat­ion) auszuglied­ern. Anzeichen dafür gibt es nicht erst seit der zurückgezo­genen Fremdverga­be der Pathologie.“Der Gewerkscha­ftssekretä­r weiter: „Herr Weigel strickt sich weiter seine Welt. In Eisenach hat er schon erfolgreic­h viele Bereiche des Krankenhau­ses ausgeglied­ert. Die Anzeichen verdichten sich.“

Die Verdi-Tarifkommi­ssion der Thüringen-Kliniken lehnt eine Spaltung der Belegschaf­t und eine Ausgründun­g ab. Tarifverha­ndlungen würden demnächst mit dem Ziel der Übernahme des Tarifvertr­ages für den öffentlich­en Dienst geführt, heißt es.

Newspapers in German

Newspapers from Germany