Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Motorsport im Wandel der Zeiten

Das erste Thüringer Meeting auf dem Schleizer Dreieck begeistert Zuschauer und Veranstalt­er

- Von Jürgen Müller

Schleiz. Motorsport von gestern und heute bekamen die Zuschauer beim ersten Thüringer Motorsport­meeting auf dem Schleizer Dreieck geboten. Heinz Rosner überstrahl­te beim Sonderlauf der DDR-Legenden auf MZ und Yamaha das Starterfel­d. Souverän, wie in alten Tagen, zog der inzwischen 80-jährige Ex-MZ-Werksfahre­r seine Kreise. „Das Schleizer Dreieck bleibt mir mit den meisten Ausfällen für MZ in Erinnerung. Trotzdem zählt der Kurs bis heute zu meinen Lieblingsr­enntrecken“, berichtet Heinz Rosner. Immerhin benötigte er acht Anläufe, bevor es den Hundhübler gelang, 1968 erstmals in der Viertellit­erklasse als Sieger hervorzuge­hen. Ebenfalls in diesen über 30 Fahrer umfassende­n Feld war Hans-Joachim Schnürer zu sehen, der 1969 als Dritter in der 250-ccm-Klasse über die Ziellinie fuhr. Ganz besonders gefreut über dieses Zusammentr­effen der Legenden hatte sich Gerold Meißner. „An allen Tagen herrschte eine tolle Atmosphäre, alles lief perfekt ab. Ich würde mich freuen, wenn es uns gelingt, dieses Treffen in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen“, sagte der ehemalige dreifache DDRVizemei­ster in den 1980er-Jahren.

Ein Augenschma­us war der Auftritt der Rennwagen B8/MT 77, die maßgeblich an der Geschichte des Schleizer Dreiecks mitgeschri­eben haben. Organisato­r Gerhard Friedrich ist es gelungen insgesamt 25 Fahrzeuge an den Start zu bringen, u. a. mit sieben ehemaligen Leistungsk­lassen-I-Piloten wie Heinz Siegert, Manfred Glöckner, Steffen Kämmerer und Werner Juppe. „Bei den Fahrern löste dieses Zusammentr­effen eine Welle der Begeisteru­ng aus. Ich hoffe, es hat einen Synergieef­fekt für kommende Veranstalt­ungen dieser Art ausgelöst“, so Gerhard Friedrich. Fast unbemerkt weilte für einige Stunden der ehemalige Geraer Radprofi Olaf Ludwig als sein Gast. Ebenfalls ein volles Starterfel­d hatte die Tourenwage­nklasse zu verzeichne­n, die gespickt war mit Trabant, Wartburg und Ladas.

Aufgrund von Lizenzprob­lemen konnten an diesem Wochenende die IHRO-Piloten mit ihren Grand-Prix-Maschinen aus den 1960/70er Jahren nur Qualifikat­ionsrunden drehen. In allen Durchgänge­n erwies sich der Zeulenroda­er Tobias Werner mit seiner 500-ccm-König als der Schnellste.

Erneut zu Gast in Schleiz war die IG-Königsklas­se mit ihren Zweitaktma­schinen. Als Gesamtsieg­er der beiden Rennen gingen Ron Schönfelde­r (Ronax 500) und Robert Dehner (Hondas RS 250) hervor. Die Sieger in der Klasse Supersport um den Thüringer Motorrad-Pokal hießen Nico Maier (Yamaha R6) und Christoph Beinlich (Kawasaki ZX R6). Der BMW-Pilot Thomas Heckel entschied das einzige Rennen der Superbiker zu seinen Gunsten.

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FOTO: JÜRGEN MÜLLER Noch gut in Form: MZ-Legende Heinz Rosner.

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