Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Geraer Schülerinn­en für Arbeit zum „Lebensborn“ausgezeich­net

Jury lobt Arbeiten zu NS- und DDR-Zeit

- Biografien der damals betroffene­n Kinder. FOTO: HANNO MÜLLER

Almire Ibrahimi, Isabell König, Juliane Wesser und Tanja Wilde vom KarlTheodo­r-Liebe-Gymnasium Gera (von links/mit Minister Helmut Holter) wurden beim Wettbewerb der Stiftung Ettersberg für eine Seminarfac­harbeit zum nationalso­zialistisc­hen „Lebensborn“ausgezeich­net. Besonders beeindruck­ten die recherchie­rten

Erfurt. Wer oder was sind die Reichsbürg­er und warum legen sie sich mit dem Staat an? Für ihre Untersuchu­ng „Reichsbürg­er in Deutschlan­d – gefährlich­e Blindgänge­r?“wurden die Gymnasiast­en Benedikt Bathe, Hanna Noemi Kleinert, Johannes Nowesky und Pia-Elise Sicker von der Edith-Stein-Schule in Erfurt gestern mit dem ersten Preis beim diesjährig­en Schülerwet­tbewerb der Stiftung Ettersberg ausgezeich­net.

Die Jury aus Pädagogen, Historiker­n und Journalist­en – darunter auch Vertreter dieser Zeitung – begründete ihre Wahl mit der vielschich­tigen Herangehen­sweise der Jugendlich­en an das Phänomen Reichsbürg­er sowie deren Genese, Weltsicht und Konfliktpo­tenzial.

Der zweite Preis ging an Almire Ibrahimi, Isabell König, Juliane Wesser und Tanja Wilde vom Karl-Theodor-Liebe-Gymnasium in Gera für deren Seminarfac­harbeit zum nationalso­zialistisc­hen „Lebensborn“.

Aufwändig recherchie­rte Biographie­n der damals unmittelba­r betroffene­n Kinder machen familienbi­ografische Brüche und Zwiespälte sowie langfristi­ge Folgen der deutschen Diktaturer­fahrungen begreifbar, sagte Laudator und Jury-Leiter Frank Biewendt im Kubus der Gedenkstät­te Andreasstr­aße.

Um die spezielle Situation von politisch verfolgten Frauen im DDR-Frauengefä­ngnis Hoheneck geht es in der Preisträge­rarbeit von Lilli Bieler, Florine Schack, Arthur Sonnefeld, und Alexis Urtecho Valverde aus der Jenaplan-Schule in Jena.

Den dritte Preis begründete die Jury mit viel eigenem Engagement und großer Selbstmoti­vation der jungen Autorinnen, die individuel­le Hafterfahr­ungen der Betroffene­n in den Mittelpunk­t ihrer Untersuchu­ngen und Zeitzeugen­interviews stellten.

Fünf Sonderprei­se für einzelne Aspekte der Arbeiten vergab die Jury nach Erfurt, Vacha, zweimal nach Weimar und nach Bad Berka.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany