Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Wenn bei der Bahnreise die Reservierung platzt
Ein Waggon ist gesperrt oder der Zug fällt aus: Steht ein Platz trotz Buchung nicht zur Verfügung, zahlt die Bahn Geld zurück
Berlin. Gerade für längere Bahnfahrten reservieren sich viele Reisende einen Sitzplatz im Zug. Das kostet in der Regel 4,50 Euro pro Platz, ist angesichts der Gefahr, über Stunden im Zug stehen oder auf dem Boden sitzen zu müssen, für viele Verbraucher aber eine lohnende Ausgabe. Wenn der Platz dann nicht zur Verfügung steht, etwa weil der Zugteil fehlt oder ein Ersatzzug fährt, ist das ärgerlich. Immerhin: Betroffene können sich die Gebühren für die Reservierung nach der Fahrt zurückholen.
Das geht schon direkt am Zielbahnhof im DB-Reisezentrum, wie eine Bahnsprecherin erklärt. Eine Bestätigung dafür, dass man nicht den Sitzplatz nutzen konnte, sei nicht notwendig. Denn die Angaben etwa über eine Aufhebung der Reservierungen seien im System der Bahn hinterlegt. Mit Vorlage des Bahntickets und der Reservierung werde die Erstattung direkt bar ausgezahlt.Bei online gebuchten Tickets sei auch eine Erstattung der Reservierung über den Online-Service möglich. Dafür schreiben Bahnreisende eine E-Mail an: fahrkartenservice@bahn.de, in der sie Auftragsnummer und persönliche Daten angeben und kurz den Sachverhalt schildern. Hier ist jedoch etwas Geduld gefragt: Die Bearbeitungszeit beträgt etwa vier bis sechs Wochen, sagt die Sprecherin.
Das Geld wird automatisch auf das Zahlungsmittel zurückgebucht, mit dem die Fahrkarte bezahlt wurde, zum Beispiel eine Kreditkarte.
Wenn nicht nur der Sitzplatz gefehlt hat, sondern sich der Zug auch stark verspätet hat und man dafür noch eine Entschädigung fordern will, muss man ein Fahrgastrechte-Formular ausfüllen. Das gibt es im Zug, am Bahnhof oder online zum Ausdrucken.
Das Formular müssen Verbraucher ausfüllen und mit der Fahrkarte oder etwa der Bahncard-Nummer in einem Reisezentrum abgeben oder per Post an das bahneigene Servicecenter nach Frankfurt am Main schicken.
Ab einer Stunde Verspätung am Zielort gibt es in Deutschland ein Viertel des Ticketpreises zurück, bei mehr als zwei Stunden ist es die Hälfte. Besitzer einer Bahncard 100 bekommen zum Beispiel zehn Euro in der zweiten Klasse bei mehr als 60 Minuten Verspätung.
Sitzplatzreservierungen werden über diesen Antrag gegebenenfalls direkt mit erstattet, erläutert die Sprecherin.