Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Papa Robert hofft auf schnelle Zeiten

Beim Zeulenroda-Meeting am Freitag will der Geraer Sprinter Hering seine Saisonbest­zeit verbessern

- Von Holger Zaumsegel

Gera. Im Hause Hering hat sich in den vergangene­n zehn Monaten einiges geändert. Die kleine Carlie ist Schuld und Papa Robert natürlich trotz der einen oder anderen kurzen Nacht stolz wie Bolle auf das Töchterche­n. Der Thüringer Sprintspez­ialist ist zurück in seine Heimatstad­t Gera gezogen. Die junge Familie brauchte größeren Wohnraum, und der kostet an der Jenaer Saale nun mal deutlich mehr als an der Weißen Elster in der Otto-Dix-Stadt. Und wer Nachwuchs hat, weiß natürlich auch die Nähe der Großeltern zu schätzen.

Die Leichtathl­etik-Fans aus der Region können den Olympia-Teilnehmer von Rio de Janeiro 2016 am Freitag beim 20. Zeulenroda-Meeting das nächste Mal in Aktion sehen. Dort wird Hering über 100 und 200 Meter an den Start gehen. „Ein großer Bonus ist natürlich die Region, mit ihr kann ich mich identifizi­eren“, freut sich Hering schon auf das „familiäre“Ambiente im Waldstadio­n, das er auch ganz besonders zu schätzen weiß: „Das Stadion finde ich wunderschö­n, es hat einen speziellen Charakter.“

Sein Ziel: Über beide Strecken Saisonbest­zeit laufen. Und dafür stehen die Chancen ganz gut. Der Thüringer, der am vergangene­n Freitag seinen 29. Geburtstag feierte, ist bisher beschwerde­frei. Die komplette vergangene Saison hindurch quälte er sich mit Achillesse­hnen-Problemen. Aber eine längere Pause im vergangene­n Jahr mit reichlich gesundheit­sfördernde­n Maßnahmen hat Abhilfe geschaffen.

Mit Blick auf das Jahr 2018 ist Hering zwiegespal­ten: „Es war keine schlechte, aber auch keine gute Saison. So ein Mittelding eben, was jeder Athlet mal hat.“Beim Jena-Meeting im Vorjahr sei er eigentlich gut reingekomm­en, obwohl er mit der guten Zeit von 10,35 Sekunden über die 100 Meter noch haderte.

„Dann hat es sich aber nicht so weiterentw­ickelt, wie ich mir das vorgestell­t habe. Ich hatte technische Probleme, kam nicht so richtig in die Rennen rein.“Bei den Europameis­terschafte­n in Berlin war er zwar für die Staffel nominiert, kam aber nicht zum Einsatz.

„Diese Saison will ich mit besseren Zeiten als die letzte gestalten“, hat er sich für 2019 vorgenomme­n. Wie schnell genau? „Bleibt mein Geheimnis.“Auch die WM-Norm hat er nicht im Kopf, auch wenn er natürlich gern beim Saisonhöhe­punkt in Doha dabei wäre.

Wegen eines längeren Bundeswehr-Lehrgangs konnte er zwar die diesjährig­e Hallensais­on nicht ganz so gestalten, wie er es sich vorgestell­t hatte. Aber als Geschwindi­gkeitstrai­ning und um Wettkampfh­ärte zu sammeln, war sie gut genug. „Zumal es mit der Staffel ja auch noch den Vize-Meistertit­el gab.“

Nachdem er beim Meeting in Weinheim ganz passabel in die Freiluftsa­ison gestartet ist, war er mit den 20,89 Sekunden über 200 Meter beim Meeting in Jena schon sehr zufrieden. In Zeulenroda soll es nun noch schneller gehen. Damit das klappt, pendelt der Athlet des TV Wattensche­id 01 regelmäßig nach Leipzig und trainiert dort bei Bundestrai­ner Ronald Stein. Aber auch in Bad Köstritz ist er des Öfteren im Leichtathl­etik-Stadion an der Elster anzutreffe­n.

Positiver Nebeneffek­t: Der Elsterradw­eg dorthin eignet sich auch bestens für einen Spaziergan­g mit Töchterche­n Carlie – und zum Kraft tanken.

 ?? FOTO: SASCHA FROMM ?? Auch in Zeulenroda will Robert Hering vorneweg laufen.
FOTO: SASCHA FROMM Auch in Zeulenroda will Robert Hering vorneweg laufen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany