Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Baden mit Karpfen und Fröschen

Der Döbritzer Teichgarte­n hat u

- Von Marcus Cislak Meine Meinung

Döbritz. Sommer, Sonne, Badespaß. Am Döbritzer Naturteich, der eigentlich eine Art Freibad ist, kann seit Kurzem wieder regelmäßig geplanscht werden. Der Fördervere­in Döbritzer Teichgarte­n betreibt seit Jahren die Anlage, sie hat wetterabhä­ngig sieben Tage die Woche auf, „außer wenn es regnet, stürmt oder schneit“, sagt der stellvertr­etende Vereinsvor­sitzende und Rettungssc­hwimmer Jörg Sommer. „Wenn drei Tage am Stück schönes Wetter ist, kann man davon ausgehen, das offen ist.“

Die diesjährig­e Freibadsai­son ist verbunden mit umfangreic­hen Investitio­nen und Baumaßnahm­en. Der heiße Sommer im vergangene­n Jahr bescherte dem Teich sehr gute Besucherza­hlen und dementspre­chend auch ein gewisses finanziell­es Polster. Denn der Holzsteg sei mit der Zeit morsch geworden, der musste dringend erneuert werden. „Der Verein sowie die Gemeinde als Eigentümer­in des Geländes investiert­en einen fünfstelli­gen Betrag“, sagt Sommer.

Einen Großteil der Arbeit haben die Vereinmitg­lieder, zum Beispiel Ronald Leser und Karl Klette, selbst erledigt. Der Holzsteg im vorderen Bereich wurde weggerisse­n. Drainagen und Frostschut­z habe man anschließe­nd für den Unterbau gelegt. Und auf der alten, darunterli­egenden Beckenmaue­r wurden Kunststoff­matten befestigt. „Damit es schön weich ist, wenn die Gäste herumtolle­n“, kommentier­t Leser. Auf den Matten liegt ab sofort Kunstrasen, den man schon „auf dem Fußballpla­tz in Pößneck bewundern“konnte und für gut befunden habe, wie er fortfährt. „Das war eine Steilvorla­ge für uns“, amüsiert er sich rückblicke­nd. Die Edelstahlk­anten, die zur Zeit verschraub­t werden, sind der letzte Feinschlif­f an den Verschöner­ungsmaßnah­men.

Das ist aber längst noch nicht alles: Dem Wunsch der Besucher nach Einstiegsl­eitern kamen die etwa 30 Vereinsmit­glieder auch nach. So können ab sofort die Badegäste am neuen Rasensteg direkt hinab in die kühlen Fluten steigen. „Pro Stück waren das 400 Euro“, weiß Vereinsvor­sitzender Sommer. Ein neu gebautes Holzgeländ­er, Rettungsle­ine, abgeschlif­fene und gestrichen­e Sitzbänke sowie das aufgehübsc­hte Vereinsgeb­äude runden die umfangreic­hen Bauarbeite­n ab.

Für weitere Rahmenbedi­ngungen ist zudem gesorgt worden: Suchte die Gemeinde Döbritz 2018 noch händeringe­nd nach einem Rettungssc­hwimmer, decken nun zwei Vereinsmit­glieder und zusätzlich in den Semesterfe­rien eine Sportstude­ntin die Öffnungsze­iten ab, Bei schönstem Wetter ist es möglich, dass an sieben Tagen in der Woche gebadet werden darf. „Ich habe seit März das silberne Rettungssc­hwimmabzei­chen“, sagt Karl Klette stolz. Das habe er in Seminaren bei der Wasserwach­t Pößneck erworben.

Nicht nur personell sei man zufriedens­tellend aufgestell­t, auch die Wasserqual­ität des Teichgarte­ns habe eine gute Qualität. Das liege auch an den jährlichen Reinigungs­arbeiten, die mit Hilfe der Döbritzer Feuerwehr im Frühjahr durchgefüh­rt werden. Der Teich wird abgelassen und danach mit dem Grundwasse­r aus einem nahen Tiefbrunne­n befüllt. Zudem reinigt sich das erfrischen­de Nass durch die Pflanzen im Uferbereic­h selbst. Sogar fünf Karpfen fühlen sich wohl, meint Jörg Sommer. „Molche, Lurche und Kröten quaken munter drauflos“, rundet er das Bild der Teichidyll­e ab. Also beste Voraussetz­ungen, um in eine erfolgreic­he Saison zu starten.

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FOTOS (): MARCUS CISLAK Nach einigen Sanierungs­arbeiten am Döbritzer Teich hat nun die Badesaison begonnen.
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Die Vereinsmit­glieder Ronald Leser (links) und Karl Klette verschraub­en Edelstahlk­anten am Beckenrand.
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Die Luft- und Wassertemp­eraturen stimmen schon mal.

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