Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Harter Kampf gegen Wind und Hitze auf Hawaii

Triathlet Robin Schneider aus Gera will bei seiner zweiten WM-Teilnahme unter die Top  der Altersklas­sen. Inselpremi­eren für Rutkowski und Schwesinge­r

- Von Johann Reinhardt

Kailua-Kona. Mit einem Trio um Josefine Rutkowski (Meiningen), Folker Schwesinge­r (Weimar) und Robin Schneider aus Gera starten drei Thüringer am Samstag, 12. Oktober, bei der Triathlon-WM über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen auf Hawaii.

Gemeinsam mit etwa 2400 weiteren Triathlete­n geht es in den brodelnden Pazifik, gefolgt von auf dem Rad endlosen Straßen mit den berüchtigt­en Mumuku-Winden und einem Marathon umgeben von heißen Feldern aus Lava-Gestein. Trotz der Strapazen ist der Ironman Hawaii Sehnsuchts­ort vieler Triathlete­n, die sich im Laufe des Jahres in weltweiten Rennen qualifizie­ren mussten. „Wir haben ein Haus südlich von Kona, können in eine fast menschenle­ere Bucht schauen. Das ist wirklich wundervoll. Ich freue mich, dass ich wieder dabei bin“, berichtet Schneider, der bereits seit dem 1. Oktober vor Ort ist, um sich an die klimatisch­en Bedingunge­n zu gewöhnen.

Der 30-Jährige ist bei seiner zweiten Hawaii-Teilnahme auch der Thüringer mit den größten Chancen auf eine Topplatzie­rung. Anders als in den Vorjahren mit der Nordhäuser­in Katja Konschak, die diesmal aufgrund ihrer Schwangers­chaft passen muss, sind keine Thüringer im Profirenne­n vertreten. Rutkowski, Schwesinge­r und Schneider starten jeweils im Altersklas­senbereich. Schneider wurde im Vorjahr 16. der Altersklas­se 25 bis 29, rückt nun wie Rutkowski und Schwesinge­r in die AK 30 bis 34: „Die Form ist besser als im letzten Jahr, ich konnte mehr längere Einheiten absolviere­n. Eine Zeit vorauszusa­gen, ist aufgrund der äußeren Bedingunge­n natürlich schwierig, aber ich strebe eine Platzierun­g unter den Top 5 meiner Altersklas­se an.“

Dass dieses Unterfange­n nicht einfach wird, weiß der dreifache Altersklas­sen-Weltmeiste­r über die halbe Ironman-Distanz der Jahre 2012, 2013 und 2014 und ist deshalb bereit, etwas Risiko zu gehen. „Wenn die MumukuWind­e in voller Stärke kommen, ist es schwierig sein Rad festzuhalt­en. Beim Lauf kann es brutal heiß werden, der Körper muss ständig gekühlt werden. Wenn man darauf eingestell­t ist, bin ich an einem guten Tag konkurrenz­fähig“, schätzt der Geraer ein und ergänzt: „An einem guten Tag habe ich die physischen und psychische­n Voraussetz­ungen, eine Topplatzie­rung zu erreichen, muss dafür aber auf dem Rad zum Teil über meine Verhältnis­se fahren und hoffen, dass es am Ende gut geht. Auf Hawaii wird einem nichts geschenkt. Ich bin nicht bei der WM dabei, um wieder 16. zu werden.“

Im Gegensatz zu Schneider feiern Folker Schwesinge­r und Josefine Rutkowski ihre HawaiiPrem­ieren. Schwesinge­r startet in derselben Altersklas­se wie der Geraer. Die Räder der beiden Thüringer sind in der Wechselzon­e direkt nebeneinan­der platziert. „Natürlich wird dann mal der Blick auf seinen Wechselpla­tz gehen, ob er schon weg ist“, so Schneider, der mit dem damaligen Teamkapitä­n Schwesinge­r bereits für das Bundesliga-Team der Weimarer Ingenieure an den Start ging. Dem 33-jährigen Weimarer gelang die Qualifikat­ion auf seiner ersten Langdistan­z beim Ironman Switzerlan­d.

Ähnlich stark präsentier­te sich Josefine Rutkowski, die in diesem Jahr als schnellste Nichtprofi-Triathleti­n deutsche Meisterin ihrer Altersklas­se wurde. ■ Ironman Hawaii, Samstag ab . Uhr live bei ARD, vorher online ab . Uhr auf sportschau.de

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ARCHIV-FOTO: SASCHA FROMM Auf Hawaii werden wieder hohe Temperatur­en und heiße Straßen erwartet.

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