Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Leipzig – Vier Haftbefehle nach Krawallen
Streit um Polizeieinsatz in der Silvesternacht
leipzig/Berlin. Wegen Angriffen auf Polizisten zu Silvester in LeipzigConnewitz hat das Leipziger Amtsgericht gegen vier Männer Haftbefehle erlassen. Den Beschuldigten aus der linken Szene im Alter zwischen 27 und 32 Jahren, die sich in Polizeigewahrsam befinden, werden unter anderem tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung vorgeworfen, nicht jedoch versuchter Mord. Als Mordversuch stuft die Staatsanwaltschaft aber eine weitere Attacke auf einen Polizisten ein, der bei den Ausschreitungen nach Behördenangaben schwer verletzt wurde.
Allerdings räumte ein Leipziger Polizeisprecher ein, dass der verletzte Polizist nicht notoperiert werden musste. Das sei der Kenntnisstand zu diesem Zeitpunkt gewesen. Dies habe den Eindruck erweckt, dass eine lebensbedrohliche Verletzung vorgelegen habe, was aber nicht der Fall gewesen sei.
SPD-Chefin Saskia Esken hatte eine Überprüfung des Leipziger Polizeieinsatzes gefordert. Sollte eine falsche Einsatztaktik die Polizistinnen und Polizisten „unnötig in Gefahr gebracht haben“, liege die Verantwortung dafür beim sächsischen Innenminister Roland Wöller (CDU), hatte Esken unserer Redaktion gesagt.
Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl hat Eskens Äußerungen scharf kritisiert: „Die Aussagen von Frau Esken sind ein hilfloser, jämmerlicher und kläglicher Versuch, an den falschen Ecken um Sympathien zu buhlen“, sagte Strobl unserer Redaktion. Er warnte davor, linksextreme Gewalt zu unterschätzen: Diese Tat zeige, dass es ein erhebliches Gewaltpotenzial durch den Linksextremismus gebe. polizisten räumen eine kreuzung in leipzig-Connewitz.