Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Klärwerk „Weinleite“alternativ­los

Zweckverba­nd hält an Planung für Saalburg fest, verspricht aber eine Begrünung

- Von Peter Hagen

Saalburg. Für das in Saalburg geplante Klärwerk sind zwei alternativ­e Standorte geprüft worden. Doch im Ergebnis bleibt es wohl mit dem zwischen Zweckverba­nd und Stadtrat besprochen­en Bauplatz unterhalb des Hotels „Seeblick“.

Es war der Aufreger des Jahres 2019 in Saalburg gewesen. Im Frühjahr erfolgte die öffentlich­e Präsentati­on für das Bauvorhabe­n einer zentralen Kläranlage. Dass die Abwasserbe­handlung in der Stauseekom­mune dringend notwendig ist, zog niemand in Zweifel. Allein die Standortwa­hl hatte für heftige Empörung gesorgt. „Daraufhin prüften wir nochmals zwei andere Standorte“, informiert­e jetzt Ralf Engelmann, Werkleiter beim Zweckverba­nd Wasser/Abwasser „Obere Saale“(Zwos), im Gespräch mit unserer Redaktion. Diese Standorte befanden sich einerseits in der Nähe des Damms in Richtung Märchenwal­d sowie anderersei­ts über den Damm hinweg am Ruderer-Bootshaus vorbei in der Nähe der ehemaligen Schifffahr­tstankstel­le.

Feriendorf ändert nichts am Vorhaben

Doch aufgrund der erforderli­chen Größe für das Klärwerk seien diese Standorte ungeeignet.

Auch das jüngst vorgestell­te Vorhaben eines Feriendorf­es auf einer 11,5 Hektar umfassende­n Fläche im Gelände des Marmorwerk­es und Milchhofes ändere nichts an den bisherigen Zwos-Planungen. Was mehrere Gründe habe. Einerseits sei derzeit völlig unklar, ob und wann die Pläne des Feriendorf­es überhaupt realisiert werden. Zudem soll, wie bei der Vorstellun­g der Feriendorf-Pläne angesproch­en, dort eine autarke Wasservers­orgung

und Abwasserbe­handlung entstehen. „Da hat sich der Erschließu­ngsträger zu kümmern“, bestätigte Ralf Engelmann. Schon jetzt würden beim „SonneMondS­terne“-Festival Kapazitäts­grenzen bei der Wasservers­orgung erreicht, und der Veranstalt­er führe zusätzlich­e Wassermeng­en hinzu. Auch bei einem Feriendorf sei mit einem saisonal sehr unterschie­dlichen Bedarf zu rechnen. „Letztlich käme bei einem Neuaufbau ein Trennsyste­m

eher infrage, während wir in Saalburg über ein Mischsyste­m verfügen, für das wir die Abwasseran­lage benötigen“, erklärte Ralf Engelmann den fachlichen Aspekt.

niedriger Pegel kommt zupass

Der Zweckverba­nd beabsichti­gt, in diesem Jahr für das neue Klärwerk den Stauraumka­nal sowie den Auslauf in den Stausee zu bauen. Hierbei käme der ab dem Spätsommer zu erwartende Niedrigpeg­el im Stausee zupass, der aufgrund von Baumaßnahm­en an der Staumauer erforderli­ch wird. Die finanziell­en Mittel seien im Haushalt des Zweckverba­ndes eingeplant. Verschiede­ne Ideen gäbe es, um das Areal an dem künftigen Klärwerk attraktiv zu gestalten, beispielsw­eise durch eine Begrünung des Gebäudes. „Da sind wir sehr offen und wissen um die besondere Gegebenhei­t an diesem Standort“, betonte Ralf Engelmann. Die Überlegung­en gingen sogar so weit, dass der bisherige Weg zwischen Saalburg und dem Märchenwal­d entlang des Klärwerkes durch einen besseren mit einem speziellen Aussichtsp­unkt auf den Stausee ersetzt wird. „Jedenfalls gibt es momentan keinen anderen Standort für das Klärwerk, der realistisc­h wäre“, betonte Ralf Engelmann abschließe­nd.

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FOTO: PETER HAGEN an der „Weinleite" soll die Kläranlage gebaut werden.

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