Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Klärwerk „Weinleite“alternativlos
Zweckverband hält an Planung für Saalburg fest, verspricht aber eine Begrünung
Saalburg. Für das in Saalburg geplante Klärwerk sind zwei alternative Standorte geprüft worden. Doch im Ergebnis bleibt es wohl mit dem zwischen Zweckverband und Stadtrat besprochenen Bauplatz unterhalb des Hotels „Seeblick“.
Es war der Aufreger des Jahres 2019 in Saalburg gewesen. Im Frühjahr erfolgte die öffentliche Präsentation für das Bauvorhaben einer zentralen Kläranlage. Dass die Abwasserbehandlung in der Stauseekommune dringend notwendig ist, zog niemand in Zweifel. Allein die Standortwahl hatte für heftige Empörung gesorgt. „Daraufhin prüften wir nochmals zwei andere Standorte“, informierte jetzt Ralf Engelmann, Werkleiter beim Zweckverband Wasser/Abwasser „Obere Saale“(Zwos), im Gespräch mit unserer Redaktion. Diese Standorte befanden sich einerseits in der Nähe des Damms in Richtung Märchenwald sowie andererseits über den Damm hinweg am Ruderer-Bootshaus vorbei in der Nähe der ehemaligen Schifffahrtstankstelle.
Feriendorf ändert nichts am Vorhaben
Doch aufgrund der erforderlichen Größe für das Klärwerk seien diese Standorte ungeeignet.
Auch das jüngst vorgestellte Vorhaben eines Feriendorfes auf einer 11,5 Hektar umfassenden Fläche im Gelände des Marmorwerkes und Milchhofes ändere nichts an den bisherigen Zwos-Planungen. Was mehrere Gründe habe. Einerseits sei derzeit völlig unklar, ob und wann die Pläne des Feriendorfes überhaupt realisiert werden. Zudem soll, wie bei der Vorstellung der Feriendorf-Pläne angesprochen, dort eine autarke Wasserversorgung
und Abwasserbehandlung entstehen. „Da hat sich der Erschließungsträger zu kümmern“, bestätigte Ralf Engelmann. Schon jetzt würden beim „SonneMondSterne“-Festival Kapazitätsgrenzen bei der Wasserversorgung erreicht, und der Veranstalter führe zusätzliche Wassermengen hinzu. Auch bei einem Feriendorf sei mit einem saisonal sehr unterschiedlichen Bedarf zu rechnen. „Letztlich käme bei einem Neuaufbau ein Trennsystem
eher infrage, während wir in Saalburg über ein Mischsystem verfügen, für das wir die Abwasseranlage benötigen“, erklärte Ralf Engelmann den fachlichen Aspekt.
niedriger Pegel kommt zupass
Der Zweckverband beabsichtigt, in diesem Jahr für das neue Klärwerk den Stauraumkanal sowie den Auslauf in den Stausee zu bauen. Hierbei käme der ab dem Spätsommer zu erwartende Niedrigpegel im Stausee zupass, der aufgrund von Baumaßnahmen an der Staumauer erforderlich wird. Die finanziellen Mittel seien im Haushalt des Zweckverbandes eingeplant. Verschiedene Ideen gäbe es, um das Areal an dem künftigen Klärwerk attraktiv zu gestalten, beispielsweise durch eine Begrünung des Gebäudes. „Da sind wir sehr offen und wissen um die besondere Gegebenheit an diesem Standort“, betonte Ralf Engelmann. Die Überlegungen gingen sogar so weit, dass der bisherige Weg zwischen Saalburg und dem Märchenwald entlang des Klärwerkes durch einen besseren mit einem speziellen Aussichtspunkt auf den Stausee ersetzt wird. „Jedenfalls gibt es momentan keinen anderen Standort für das Klärwerk, der realistisch wäre“, betonte Ralf Engelmann abschließend.