Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Herbstmeis­ter RB Leipzig stapelt tief: „Nicht gut genug für Titel“

Trainer Nagelsmann sieht seine Mannschaft nur auf Platz eins, weil Bayern München und Borussia Dortmund schwächeln

- Von Nikolaj Stobbe

Leipzig. Timo Werner postete Grüße vom NBA-Spiel in den USA, Torwart Peter Gulacsi entspannte auf den Seychellen: Die Profis von RB Leipzig genießen zum Jahreswech­sel den längsten Urlaub aller Bundesligi­sten, erst am Montag (11 Uhr) versammelt Trainer Julian Nagelsmann seine Schützling­e wieder zum Trainingss­tart um sich.

Dann aber wird es sofort wieder voll zur Sache gehen. Wer Nagelsmann kennt, weiß, wie ehrgeizig der 32-Jährige ist. Die Chancen auf den Titel stehen so gut wie nie zuvor. Mit zwei Punkten Vorsprung grüßt der Herbstmeis­ter die Konkurrenz von der Spitze aus – wenn nicht jetzt, wann dann will RB sein Meisterstü­ck schaffen?

Nagelsmann geht die Titelmissi­on auch verbal extrem geschickt an. Trotz Tabellenfü­hrung und starker Auftritte in der Hinrunde nimmt der Coach sein Team aus der Favoritenr­olle. „Wir müssen uns entwickeln. Aktuell sind wir noch nicht gut genug, um Meister zu werden“, behauptete der Trainer im Bild-Interview.

Der Ex-Hoffenheim­er will weismachen, dass sein Team nur deshalb oben steht, weil Bayern und Dortmund schwächeln. „Aber es wäre auch mal ratsam, wenn wir gegen die auch mal gewinnen“, sagte der Coach nach zwei Remis und forderte gleich eine weitere Steigerung,

zumal er auch Gladbach und Schalke als Kandidaten „für ganz oben“einstuft.

Für Leipzig spricht eben auch, dass der Druck anders als in Dortmund oder München relativ gering ist. Wenn RB nur Dritter oder Vierter wird und trotzdem in die Champions League einzieht, kann die Saison noch als Erfolg gewertet werden. Das ginge in München oder Dortmund nicht, dort würde sich große Unruhe breitmache­n.

Defensival­lrounder henrichs auf der Wunschlist­e

Trotz allen Tiefstapel­ns wird bei RB im Hintergrun­d auch akribisch an der Optimierun­g des Kaders gearbeitet. Nachdem der Kampf gegen Borussia Dortmund um Sturmjuwel Erling Haaland verloren wurde, steht Defensival­lrounder Benjamin Henrichs (AS Monaco) oben auf der Wunschlist­e. Henrichs jetziger Club verlangt allerdings 25 Millionen Euro, Leipzig will nur 20 Millionen zahlen.

Ins Visier der Bullen ist auch Tanguy Kouassi von Paris St. Germain gerückt. Der Innenverte­idiger könnte Dayot Upamecano ersetzen, falls dieser RB tatsächlic­h im Sommer verlässt. Vor dem Absprung stehen die Jung-Profis Marcelo Saracchi (Galatasara­y Istanbul) und Matheus Cunha (Betis Sevilla/Brighton & Hove Albion), die sich nicht als Verstärkun­gen erwiesen. trainer Julian nagelsmann hat mit rB Leipzig aktuell zwei Punkte Vorsprung auf tabellenpl­atz zwei.

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FOTO: JAN WOITAS / DPA

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