Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Herbstmeister RB Leipzig stapelt tief: „Nicht gut genug für Titel“
Trainer Nagelsmann sieht seine Mannschaft nur auf Platz eins, weil Bayern München und Borussia Dortmund schwächeln
Leipzig. Timo Werner postete Grüße vom NBA-Spiel in den USA, Torwart Peter Gulacsi entspannte auf den Seychellen: Die Profis von RB Leipzig genießen zum Jahreswechsel den längsten Urlaub aller Bundesligisten, erst am Montag (11 Uhr) versammelt Trainer Julian Nagelsmann seine Schützlinge wieder zum Trainingsstart um sich.
Dann aber wird es sofort wieder voll zur Sache gehen. Wer Nagelsmann kennt, weiß, wie ehrgeizig der 32-Jährige ist. Die Chancen auf den Titel stehen so gut wie nie zuvor. Mit zwei Punkten Vorsprung grüßt der Herbstmeister die Konkurrenz von der Spitze aus – wenn nicht jetzt, wann dann will RB sein Meisterstück schaffen?
Nagelsmann geht die Titelmission auch verbal extrem geschickt an. Trotz Tabellenführung und starker Auftritte in der Hinrunde nimmt der Coach sein Team aus der Favoritenrolle. „Wir müssen uns entwickeln. Aktuell sind wir noch nicht gut genug, um Meister zu werden“, behauptete der Trainer im Bild-Interview.
Der Ex-Hoffenheimer will weismachen, dass sein Team nur deshalb oben steht, weil Bayern und Dortmund schwächeln. „Aber es wäre auch mal ratsam, wenn wir gegen die auch mal gewinnen“, sagte der Coach nach zwei Remis und forderte gleich eine weitere Steigerung,
zumal er auch Gladbach und Schalke als Kandidaten „für ganz oben“einstuft.
Für Leipzig spricht eben auch, dass der Druck anders als in Dortmund oder München relativ gering ist. Wenn RB nur Dritter oder Vierter wird und trotzdem in die Champions League einzieht, kann die Saison noch als Erfolg gewertet werden. Das ginge in München oder Dortmund nicht, dort würde sich große Unruhe breitmachen.
Defensivallrounder henrichs auf der Wunschliste
Trotz allen Tiefstapelns wird bei RB im Hintergrund auch akribisch an der Optimierung des Kaders gearbeitet. Nachdem der Kampf gegen Borussia Dortmund um Sturmjuwel Erling Haaland verloren wurde, steht Defensivallrounder Benjamin Henrichs (AS Monaco) oben auf der Wunschliste. Henrichs jetziger Club verlangt allerdings 25 Millionen Euro, Leipzig will nur 20 Millionen zahlen.
Ins Visier der Bullen ist auch Tanguy Kouassi von Paris St. Germain gerückt. Der Innenverteidiger könnte Dayot Upamecano ersetzen, falls dieser RB tatsächlich im Sommer verlässt. Vor dem Absprung stehen die Jung-Profis Marcelo Saracchi (Galatasaray Istanbul) und Matheus Cunha (Betis Sevilla/Brighton & Hove Albion), die sich nicht als Verstärkungen erwiesen. trainer Julian nagelsmann hat mit rB Leipzig aktuell zwei Punkte Vorsprung auf tabellenplatz zwei.