Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Wäscheständer
Tausendmal gesehen, tausendmal benutzt – viele Dinge im Haushalt erscheinen uns ganz selbstverständlich. Doch es lohnt ich, sie genauer zu betrachten. Diese Erfindung ist zu genial. Ein
Gestell aus Metall – früher war es in der Regel Holz – dazwischen Leinen oder Draht, an dem die nassen Textilien aufgehängt werden, um an der Luft zu trocknen. Ist das passiert, klappt man alles zusammen und verstaut es.
Der Vorläufer des Wäscheständers ist die Wäschespinne, die der Schweizer Unternehmer Walter Steiner Ende der 40er-Jahre im großen Stil zu produzieren begann. Die praktische Aufhängevorrichtung erlaubte es der Hausfrau von damals, draußen im Garten viel Wäsche auf wenig Raum zügig zu trocknen. Das wurde schnell der Renner. Zwar erforderte das Aufhängen der Wäsche zwischen engen Gestängen einen Tick mehr Sorgfalt als an der bis dato üblichen Wäscheleine; aber immerhin musste man die nassen Textilien nicht mehr mühsam auf den Dachboden oder in den Wäschekeller tragen. Beflügelt wurde der Verkaufserfolg natürlich auch durch die Erfindung der Waschmaschine, deren Schleudergang das mühsame Auswringen klatschnassen Leinens überflüssig machte.
1961 brachte Walter Steiner in seiner Firma Stewi dann eine Variante für den Innenbereich auf den Markt, die sogenannte StewiLibelle. Heute ist der Wäscheständer in verschiedenen Varianten erhältlich, mit Flügeln, als Badewannenaufsatz oder mit Rollen an den Beinen. Für 40 Prozent der deutschen Haushalte ist er allerdings nur noch Notbehelf. Hier verrichten elektrische Wäschetrockner ihre Arbeit. us