Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Neue Betreiberin in der Eremitage
Olena Tomenyuk übernimmt das Gasthaus von der Familie Pätzold
Oschitz. Die Eremitage hat seit Mittwoch eine neue Pächterin und Betreiberin. Die 41-jährige Olena Tomenyuk hat Gasthof und Pension übernommen.
Dabei ist Olena Tomenyuk für die Stammkundschaft des Gasthauses ganz und gar keine Unbekannte. Sie war zuvor 19 Jahre lang in der Eremitage angestellt. 2016 machte sie dort ihre Ausbildung zur Konditorin. „Die Eremitage liegt mir sehr am Herzen, sie ist wie ein Kind für mich geworden“, sagt die neue Pächterin. Dass Olena Tomenyuk das Gasthaus übernommen hat ist für die ehemaligen Betreiber und jetzigen Verpächter Dorothea und Reinhard Pätzold ein glücklicher Umstand. „Ich bin jetzt seit Jugendjahren in der Eremitage, 1973 kam mein Mann hinzu und hat die Eremitage mit mir übernommen“schildert die mittlerweile 70-jährige Dorothea Pätzold. Nach jeweils fast einem halben Jahrhundert wollen beide sich nun in den sogenannten Unruhestand zurückziehen. „Natürlich bleiben wir weiter ein bisschen am Kochtopf stehen“, sagt Reinhard Pätzold. Nachdem das Interesse bei Auswärtigen an der Übernahme des Gasthauses nicht allzu groß war, waren beide umso fröhlicher, dass Olena Tomenyuk die Eremitage weiterführen wollte. „Sie ist sehr fleißig und gewissenhaft“, lobt Dorothea Pätzold.
Mit der Übernahme der Eremitage gibt es ein paar kleine Änderungen. So wird das Gasthaus überwiegend von der Weismainer Püls-Bräu Brauerei beliefert. Verkaufsleiter Peter Reul kam zur kleinen Feierstunde der Betriebsübernahme am Mittwochvormittag, um zu gratulieren. Der Brauereivertreter war nicht der einzige, der seine Glückwünsche persönlich ausdrücken wollte. Neben Freunden und Geschäftspartnern kam auch der Schleizer Bürgermeister Marko Bias (CDU). Er hatte einen Schleizer Bierkrug mitgebracht, von denen es nur noch gut ein halbes Dutzend Exemplare gibt. „Ich dachte, das ist ein passendes Geschenk, wir haben die Krüge erst vor Kurzem wieder entdeckt“, sagte Bias. Abends kamen viele Stammgäste und Sportler, die sich in der Eremitage heimisch fühlten zum Gratulieren. Auch die Oschitzer Blaskapelle spielte ein Ständchen.
Die Corona-Pandemie und die Verordnungen zur Eindämmung derselben ist auch an der Eremitage nicht spurlos vorbei gegangen. „Es sind viele Hochzeiten und andere Familienfeiern ausgefallen“, schildert Dorothea Pätzold. Allerdings haben viele Menschen nicht auf das Essen aus der Eremitage verzichten wollen. Über Ostern kamen viele Stammkunden, um sich die Speisen aus ihrem Lieblingsgasthaus zu holen. „Die Corona-Pause hat bei unseren Stammgästen keinen Abbruch getan“, sagt Dorothea Pätzold und Olena Tomenyuk ergänzt: „Wir sind froh und dankbar, dass unsere Stammkundschaft treu geblieben ist.“
Für größere Gruppen oder Feiern soll nun auch die Kegelbahn in der Eremitage geöffnet werden, freie Kapazitäten gibt es wieder. Zudem soll auch die Halle für Veranstaltungen zu mieten sein. Baulich sollen demnächst die Gästezimmer saniert werden. Die regionalen Speisen bleiben trotz Betreiberwechsel wie bisher auf der Karte.