Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Erst obdachlos, jetzt Stadtführer
Seilwinder hat viele Jahre so gelebt, wie die meisten es sich gar nicht vorstellen könnten: Er hatte kein Zuhause, sondern er hat draußen geschlafen. Klaus Seilwinder war also obdachlos. Er lebte in Berlin auf der Straße und hat unter Brücken übernachtet.
Inzwischen hat Klaus Seilwinder schon lange wieder eine Wohnung. Heute erzählt er dafür Anderen von seiner Zeit auf der Straße. Das macht er auf seiner Stadtführung in der Stadt Berlin. Dabei führt er die Leute aber nicht zu den typischen Sehenswürdigkeiten.
Er nimmt sie stattdessen mit zu verschiedenen Orten, an denen er als Obdachloser oft war. Etwa zu der Stelle, an der früher ein kleines Haus auf einem Spielplatz stand. Darin hat er oft übernachtet.
Klaus Seilwinder ist übrigens nicht der einzige, der solche Stadtführungen leitet. Mit den Führungen soll unter anderem erreicht werden, dass Leute weniger Vorurteile haben, wenn sie obdachlosen Menschen begegnen.