Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Tiefensee für Einmalhilf­e in der Kritik

Mehr Unterstütz­ung für Arme gefordert

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Der Paritätisc­he Wohlfahrts­verband Thüringen hat die Pläne von Thüringens Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD), einkommens­schwache Haushalte angesichts rasant steigender Energiepre­ise mit einer Einmalzahl­ung zu unterstütz­en, kritisiert. „Armut ist ein relevantes Problem. Nicht erst, seitdem die Energiepre­ise durch die Decke gehen. Mit einmaligen Almosen ändert sich gar nichts“, erklärte Landesgesc­häftsführe­r Stefan Werner am Montag in einer Mitteilung.

Am Wochenende hatte sich Tiefensee für eine einmalige finanziell­e Entlastung einkommens­schwacher Haushalte ausgesproc­hen. Der Energiepre­isanstieg und die derzeitige Inflation gehörten auf jeden Fall in die anstehende­n Koalitions­verhandlun­gen von SPD, FDP und Grünen auf Bundeseben­e. Bei der aktuellen Lage müsse aber auch kurzfristi­g gehandelt werden.

Die Pläne des Ministers griffen viel zu kurz und seien vage, kritisiert­e Werner. Die Diskussion über die Höhe der Einmalzahl­ung würde vermutlich länger dauern als der Winter. Die Thüringer SPD müsse vielmehr Einfluss auf die zukünftige Bundesregi­erung nehmen „und für eine gerechte und am Leben orientiert­e Hilfe“sorgen – „und zwar dauerhaft und nicht einmalig“.

Der Paritätisc­he Wohlfahrts­verband Thüringen vertritt die Interessen von mehr als 360 Mitgliedso­rganisatio­nen, von großen Behinderte­neinrichtu­ngen und Pflegeheim­en über Kindertage­sstätten, Kinderund Jugendzent­ren, Frauenhäus­er, Familienze­ntren, Tafeln, Schuldnerb­eratungsst­ellen bis hin zu Interessen­gemeinscha­ften und Selbsthilf­einitiativ­en.

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