Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Plötzliche Anrufe von „Microsoft“
Verbraucherzentrale und Polizei warnen vor Betrugsmasche. Opfer sollen Anzeige erstatten
Eine Häufung derartiger Delikte kann das Landeskriminalamt Thüringen (LKA) zwar nicht bestätigen, zumindest nicht entsprechender Anzeigen. Doch bei der Verbraucherzentrale Thüringen sind sie immer wieder ein Thema: sogenannte Microsoft-Scam-Anrufe. Dabei rufen vermeintliche Microsoft-Mitarbeiter Verbraucher an, auf deren Rechner angeblich ein Problem aufgetaucht ist und nun behoben werden soll.
„Die Angerufenen sollen dann eine spezielle Software herunterladen. Dabei handelt es sich aber um ein Programm, das einen Fernzugriff auf den Rechner und damit auch die Daten der Betroffenen ermöglicht“, erklärt Katrin Braun, Sprecherin der Verbraucherzentrale, die Vorgehensweise. Meist erscheine eine inländische Telefonnummer auf dem Display, sodass die Betroffenen zunächst keinen Verdacht schöpften. Der dringliche Rat der Verbraucherzentrale laute: Sofort auflegen! „Es sind in keinem Fall Microsoft-Mitarbeiter, die da anrufen“, warnt Katrin Braun. Jenen, die die Anweisungen befolgt und einen Fernzugriff zugelassen haben, empfehle sie, den Rechner von einem IT-Experten überprüfen zu lassen. „Wird eine Schadsoftware gefunden oder ist ein finanzieller Schaden entstanden, sollten die Verbraucher Strafanzeige stellen.“Wie sinnvoll das sein könne, zeige ein Blick ins Jahr 2016: Damals seien in der Folge mehrere Callcenter in Indien geschlossen worden, die an Straftaten beteiligt waren.
Dem LKA ist indes eine zweite Variante des Telefontrickbetruges bekannt: Dabei öffne sich auf dem Rechner ein Pop-up-Fenster, in dem ein Fehler und eine Telefonnummer eingeblendet werden. Werde diese Nummer angerufen, verlange der Täter Zugriff auf den PC für die angebliche Fernwartung oder er sperre den Zugang und fordere Geld. Auch in diesem Fall sollten Verbraucher unbedingt Anzeige erstatten.
Servicetelefon der Verbraucherzentrale unter Tel. 0361 / 555140.