Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Vom Wunsch, das Tempo in Hütten zu reduzieren

Messtafel steht im Ort, spiegelt aber nicht die eigentlich­e Situation wider, finden Anwohner

- Von Marcus Cislak

Die junge Mutter Janice Jacob-Zigan ist frisch von Nürnberg nach Hütten zurück in ihr Elternhaus gezogen. Mit ihrem einjährige­n Sohn lebt sie auf dem Grundstück seit Kurzem zwischen der Anliegerst­raße An der Gasse und der Ortsstraße. Sie findet, dass es in verkehrsbe­ruhigten Zonen in der Großstadt sicherer wäre. Der wenige Verkehr im Wohngebiet sei immens gefährlich, denn besonders den Berg hinab in Richtung Vitaleum würden einige recht rasant unterwegs sein. Da kein Fußweg vorhanden ist, sind Kinder und Ältere der Verkehrssi­tuation ziemlich schutzlos ausgeliefe­rt. Besonders im sich verengende­n Teil der Straße an der Kirche.

Seit Kurzem steht die Geschwindi­gkeitsmess­tafel der Einheitsge­meinde Krölpa nicht mehr in der Ortsstraße, sondern im Wohngebiet. Doch gemessen wird das Tempo der Autofahrer, die bergan und nicht bergab fahren, was eher kurios anmutet.

Für Spielstraß­e oder Tempo-30-Zone

Denn die zu schnellen Autofahrer würden am ehesten nach unten ins Dorf düsen und nicht in Richtung Wald, wie die junge Mutter beobachtet hat. Um eine Verkehrsbe­ruhigung zu forcieren, sammelten sie und Nachbar Manfred Lindenberg Unterschri­ften. „48 Personen unterdungs­stätte schrieben“, sagt sie stolz. Elemente wie Pflanzstei­ne oder Ähnliches wären ein Anfang, um Autofahrer zur Reduzierun­g ihrer Geschwindi­gkeit

zu animieren. „Die Einstufung als Spielstraß­e wäre angemessen“, findet Lindenberg. Auch Ines Klare von der örtlichen Jugendbilu­nter Trägerscha­ft des Blitz e.V. wünscht sich überhaupt im Dorf weniger Temposünde­r. „Wir haben viel jugendlich­en Publikumsv­erkehr, wie auch der benachbart­e Kulturkons­um oder die Erholungss­uchenden im Vitaleum“, sagt sie. Durch Hütten würden viele Durchreise­nde einfach so durchrasen in und von Richtung Zeutsch. „Für das kleine Dorf ist eigentlich jede Menge Verkehr. Das ist eine Katastroph­e.“

Die schwierige Parksituat­ion an der Hauptstraß­e würde es auch nicht einfacher machen. „Ich würde mich schon für unsere Gäste in Hütten freuen, wenn eine Tempo30-Zone eingericht­et wird. Und sie sich sicherer fühlen können.“

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FOTO: MARCUS CISLAK Ines Klare, Mitarbeite­rin von Blitz e.V. (links), und Janice Jacob-Zigan mit Söhnchen Oskar passen in Hütten auf den Verkehr auf.

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