Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Der Weg zum Profi
Ein Hörspiel und ein Buch drehen sich um den großen Traum: Fußballstar werden
Lucki, Can und Nils haben einen großen Traum. Sie wollen FußballProfis werden. Dabei sind sie ihrem Traum schon viel näher als die meisten anderen jungen Fußballer in Deutschland gekommen. Denn die drei spielen in der U15-Mannschaft des FC Bayern München.
Um diese Geschichte geht es in dem neuen Hörspiel „FC Bayern Team Campus“. Lucki, Can und Nils gibt es nicht wirklich. Doch du erfährst beim Hören einiges darüber, wie das Fußballer-Leben beim erfolgreichen FC Bayern abläuft.
Ausgedacht hat sich die Geschichte der Autor Su Turhan. Vorher hat er viel Zeit auf dem Gelände des FC Bayern verbracht und jede Menge Gespräche geführt. „Die Jungs auf dem Campus sind alle sehr fokussiert“, erzählt er. Es werde viel Teamgeist gefordert.
Superstars wie Robert Lewandowski oder Thomas Müller werden am Ende nur die allerwenigsten. Das zeigt ein anderes Buch, das vor Kurzem herausgekommen ist. Es heißt „Der große Traum - Drei Jungs wollen in die Bundesliga“. In den Hauptrollen: Marius, Niko und Fotios. Im Unterschied zum Hörbuch gibt es diese drei jungen Männer
tatsächlich. Mit vollen Namen heißen sie Marius Wolf, Fotios Katidis und Niko Reislöhner. Auch sie waren als Jugendliche schon sehr erfolgreich. Zum Fußball-Profi hat es aber nur einer geschafft.
Marius Wolf spielt heute in der Bundesliga für den Verein Borussia Dortmund. Für Fotios Katidis und Niko Reislöhner hat es nicht gereicht. Niko Reislöhner arbeitet heute als Fliesenleger, Fotios Katidis macht einen Büro-Job.
Geschrieben hat das Buch der Fußball-Kenner Ronald Reng. Als er die drei kennenlernte, war noch nicht abzusehen, was aus ihnen wird. Über neun Jahre ist das her. Er hat die Fußballer besucht, Nachrichten geschrieben und telefoniert.
Ob es jemand zum Fußball-Profi schafft oder nicht, hängt von vielen
Dingen ab. „Das erste ist natürlich Talent“, sagt Ronald Reng. Fleiß und hartes Training gehören auch dazu. Der Autor Su Turhan fügt hinzu: „Wenn der Körper das nicht mitmacht, wird es schwierig.“
Fußball-Vereine gibt es in fast jedem Ort. In Deutschland lernen Hunderttausende Jungen und Mädchen, Fußball zu spielen. Größere Vereine halten Ausschau nach besonderen Talenten und holen diese zu sich. Die Besten landen sogar in Zentren mit einem komplizierten Namen: Nachwuchsleistungszentren. Mehr als 50 dieser Zentren gibt es in Deutschland. Jährlich werden dort tausende Fußballer und Fußballerinnen ausgebildet. Doch nur etwa 70 landen in der ersten oder zweiten Bundesliga.
Eine andere Sache wird oft vergessen: das Glück. Bleibt man ohne größere Verletzungen? Ist man zur richtigen Zeit beim richtigen Verein? Kommt man mit dem Trainer zurecht? „Du musst damit fertig werden, dass es viele Ungerechtigkeiten gibt“, sagt Ronald Reng.
Fotios Katidis und Niko Reislöhner sind froh, dass sie es probiert haben, auch wenn es nicht klappte. Niko Reislöhner sagt sogar in dem Buch: „Ich würde alles noch mal ganz genauso machen.“