Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Rotes Telefon zu Lieferanten
Bau der Fußballarena in Jena: Fehlendes Ersatzteil und leer gefegter Baustoffmarkt sorgen für Kopfschmerzen bei Stadionchef
Während Trainer Andreas Patz seine Mannen beim FC Carl Zeiss Jena am Montag zum ersten Training der Woche bittet, ruht nebenan auf der Baustelle der Bohrbetrieb. Das Großbaugerät für die Gründung der Osttribüne streikt.
„Wir warten auf die Lieferung eines dringend benötigten Ersatzteiles“, sagt Andreas Kuhn, Geschäftsführer der EAS Betriebsgesellschaft. Zwei Wochen Verzug waren schon angefallen, weil nach Treffern bei der Kampfmittelsondierung Grabungsarbeiten nötig waren. Zwar fanden sich keine Blindgänger, dennoch brauchte das Baufeld für die Osttribüne danach eine neue Tragschicht für die Bohrarbeiten, die seit Donnerstag ruhen.
Am Markt sei auch keine andere Bohrmaschine verfügbar, da alle Geräte in Bauprojekten gebunden seien und überdies nur mit einem Schwerlasttransporter nach Jena kommen könnten. Kuhn hofft, dass die Maschine bis Ende der Woche repariert ist. Dann sei es realistisch, den Zeitverlust bei der Gründung wieder aufzuholen. Die Baufirma habe schon angekündigt, den Trupp zu verstärken.
Die Bauarbeiten an der Nordtribüne kommen gut voran. Diese Woche sollen die letzten beiden
Kioske und Toilettenanlagen gemauert werden. Zudem laufen Abdichtungsarbeiten. „Ab nächster Woche wird die Tribüne geschlossen“, sagt Kuhn. Kräne setzen die Fertigteile ein, um die Traversen zu komplettieren. Die Installation des Daches steht für November auf dem Plan. Parallel dazu finden die Ausbauarbeiten für Kioske und Toiletten statt. Allerdings sei es schwierig, alle benötigten Materialien aufzutreiben. „Wir stehen in sehr engem Kontakt mit den beauftragten Firmen. Sie hängen am roten Telefon mit den Lieferanten“, sagt Kuhn.
„Es bereitet mir Kopfzerbrechen, wie sich die Versorgungslage für unsere Baustelle weiterentwickelt. Die Anzeichen stimmen mich sehr nachdenklich.“Vor allem Aluminium sei sehr schwierig zu bekommen. Die Stadiongesellschaft geht in Vorleistung und bestellt zum Teil jetzt schon Material, das erst beim Bau der Südtribüne im kommenden Jahr benötigt wird.
Gut funktioniert hat aus Kuhns Sicht das provisorische Flutlicht fürs Regionalliga-Spiel des FC Carl Zeiss Jena gegen den BFC Dynamo (2:0). Um die gleichmäßige Beleuchtung herzustellen, seien extra Lichtmessungen erfolgt. „Schön war, dass der FCC das Spiel gewonnen hat“, sagt Kuhn und kündigt an, dass diese Lösung auch bei der Partie gegen den FC Energie Cottbus (Mittwoch, 27. Oktober) wieder zum Einsatz kommt.