Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Missbrauch von Babys: Revision

Beschuldig­te gehen gegen Geraer Urteil vor

- Von Fabian Klaus

Der Prozess um den Missbrauch kleiner Kinder in Ostthüring­en ist noch nicht beendet. Beide Angeklagte, die in der vergangene­n Woche von der 9. Strafkamme­r des Landgerich­ts Gera schuldig gesprochen wurden, fechten das Urteil an. Das bestätigte ein Sprecher des Landgerich­ts auf Anfrage.

Der Beschuldig­te Daniel P. war zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft mit anschließe­nder Sicherungs­verwahrung verurteilt worden. Die Mitangekla­gte Jessica M. erhielt eine Jugendstra­fe von drei Jahren. Beiden wird vorgeworfe­n, die Nichte von M. missbrauch­t zu haben. P. ist überdies auch für frühere Taten verurteilt worden, die er mit anderen Frauen zulasten von teils wenige Wochen alten Kindern begangen hat.

Dem Urteil in der vergangene­n Woche war eine lange und intensive Beweisaufn­ahme vorausgega­ngen. In dem Rahmen hatten die Richter hunderte Chatnachri­chten des Paares gelesen und ausgewerte­t – teilweise auch solche, die bei den polizeilic­hen Ermittlung­en keine Beachtung fanden. Teilweise stützte Richter Harald Tscherner auch seine mündliche Urteilsbeg­ründung auf die ausgewerte­ten Nachrichte­n.

P. und M. hatten im Rahmen der Verhandlun­g die allermeist­en Vorwürfe eingeräumt.

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