Ostthüringer Handwerk klagt über steigende Energiepreise

Geschäftslage hat sich vor allem für Nahrungsmittelbetriebe und den Gesundheitsbereich gebessert

Nach dem Krisenjahr 2020 zeigt der Trend bei den Ostthüringer Handwerksunternehmen in diesem Jahr wieder langsam nach oben. Das sagt die Handwerkskammer Ostthüringen und verweist auf die aktuelle Herbstumfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen.

Demnach schätzen 90 Prozent der befragten Betriebe ihre derzeitige Geschäftslage als gut oder befriedigend ein. Das ist ein Anstieg um drei Prozent gegenüber dem Herbst vergangenen Jahres, liegt aber immer noch zwei Prozent unter dem

Wert des Vor-Corona-Jahres 2019. Besonders zulegen konnte der Kammer zufolge das Nahrungsmittelhandwerk, wo der Geschäftsklimaindex im Vergleich zum Herbst 2020 um 17 Prozent nach oben kletterte. Positiv sieht es auch im Gesundheitsgewerbe (plus 12 Prozent) und bei den personenbezogenen Dienstleistungen (plus 9 Prozent). Das Kraftfahrzeuggewerbe stagniert hingegen auf dem Wert des Jahres 2020.

Für die kommenden Monate bleiben die Handwerksbetriebe allerdings eher zurückhaltend mit ihren Prognosen. Der Grund: die stark steigenden Energiepreise und Materialkosten sowie Lieferengpässe. So seien bei 82,5 Prozent der Unternehmen die Preise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – ein Zuwachs um 33,8 Prozentpunkte, so die Kammer. Die gestiegenen Einkaufspreise hätten jedoch nur bei der Hälfte der Betriebe durch die Erhöhung der Verkaufspreise kompensiert werden können.

Aufgrund der Situation werden den Angaben zufolge kostenintensive Investitionen zurückgestellt, und auch in Sachen Beschäftigung herrscht Unsicherheit: Der Großteil der Betriebe habe an seinen Beschäftigten festgehalten, hieß es. Allerdings habe auch jeder elfte Betrieb Stellen abbauen müssen. Vor allem im Nahrungsmittelhandwerk reduzierten 14 Prozent der Betriebe laut Ostthüringer Handwerkskammer ihre Mitarbeiterzahl. Erfreulich sei dagegen, dass im Gesundheitsgewerbe fast jedes fünfte Unternehmen Neueinstellungen habe vornehmen können.

FOTO: ILONA BERGER Im Nahrungsmittelbereich – hier ein Blick in eine Fleischerei – laufen die Geschäfte derzeit gut.