Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Forschung an Corona-Abwasserüberwachung in nächster Phase
Proben aus 20 Kläranlagen werden analysiert. Förderbescheid in Jena übergeben
Die Erforschung einer flächendeckenden Abwasserüberwachung als Frühwarnsystem gegen CoronaAusbrüche in Thüringen geht in die nächste Phase.
Über acht Monate sollen nun zunächst rund 1000 Abwasserproben aus 20 Kläranlagen analysiert und ausgewertet werden, teilte das Wissenschaftsministerium am Mittwoch mit. Die Daten sollen dann digital aufbereitet und etwa Gesundheitsämtern zur Verfügung gestellt werden. In den vergangenen Wochen seien schon geeignete Kläranlagen ausgewählt worden.
„Die Etablierung eines Abwassermonitorings kann dazu beitragen, Infektionsausbrüche früher zu erkennen und präziser vorherzusagen“, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Er übergab am Mittwoch einen Förderbescheid über 370.000 Euro an die beteiligte Bauhaus-Universität Weimar und das Messtechnikunternehmen Analytic Jena. Neben CoronaAusbrüchen könnte ein solches Überwachungssystem künftig auch zum Nachweis anderer Viren oder Antibiotikaresistenzen eingesetzt werden, hieß es.