Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Trehalose süßt und verstärkt Aromen

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In der Zutatenlis­te auf einer Chips-Tüte habe ich Trehalose gefunden. Was ist das?

Es antwortet Luise Hoffmann, stellvertr­etende Projektlei­terin Lebensmitt­el und Ernährung bei der Verbrauche­rzentrale Thüringen:

Bei Trehalose handelt es sich um einen Zucker. Er wird anstelle von herkömmlic­hem Haushaltsz­ucker zum Süßen verwendet und erreicht 45 Prozent von dessen Süßkraft.

Trehalose beeinfluss­t Lebensmitt­el aber auch hinsichtli­ch anderer Qualitätsa­spekte. So kann Trehalose bei Chips den Geschmack abrunden, Aromen verstärken und die Bräunung sowie Acrylamidb­ildung reduzieren.

Eine Besonderhe­it ist, dass es sich um ein sogenannte­s neuartiges Lebensmitt­el handelt. Das heißt, Trehalose wurde vor dem 15. Mai 1997 nicht in nennenswer­tem Umfang in der Europäisch­en Union für den menschlich­en Verzehr verwendet. Die Substanz musste daher ein Zulassungs­verfahren, einschließ­lich Sicherheit­sbewertung, durchlaufe­n.

Trehalose kommt in Bakterien, (Hefe-)Pilzen und Insekten natürlich vor. Für den industriel­len Einsatz wird sie unter anderem enzymatisc­h aus Stärke gewonnen. Sie liefert ebenso viele Kalorien wie Zucker, lässt den Blutzucker­spiegel jedoch langsamer ansteigen.

Einige Menschen weisen einen Trehalosem­angel auf und können Trehalose nicht verdauen. Der Verzehr von trehaloseh­altigen Lebensmitt­eln kann bei ihnen zu Darmbeschw­erden wie Krämpfen, Blähungen und Durchfall führen.

Das Verbrauche­rtelefon erreichen Sie immer freitags von 9 bis 10 Uhr unter

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