Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Goldener Start mit Weltrekord-Botschafte­n

Erfurterin Pauline Grabosch gewinnt mit Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich WM-Titel im Teamsprint

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Emma Hinze reckte nach der Weltrekord-Serie triumphier­end die Faust in die Luft, dann fuhr sie Arm und Arm mit Lea Sophie Friedrich über die Bahn von Roubaix. Die 24-Jährige hat sich eindrucksv­oll zurückgeme­ldet und den ersten von drei Titeln bei der Bahnrad-WM erfolgreic­h verteidigt.

Hinze führte das Trio mit Friedrich und der Erfurterin Pauline Grabosch im Teamsprint souverän zu Gold und feierte damit einen perfekten Start in die Titelkämpf­e in Nord-Frankreich. Die Teamsprint­Männer sicherten sich direkt im Anschluss Bronze hinter den Niederland­en und Frankreich.

Zuletzt hatte Hinze stark den öffentlich­en Druck und die Herabwertu­ng

ihrer Olympia-Bilanz mit einmal Silber beklagt. Diesmal lief es anders: Schon in der Qualifikat­ion fuhr das von Hinze angeführte Trio Weltrekord und unterbot damit die Bestmarke der Niederland­e von vor zwei Wochen in Grenchen.

Für das jüngst etwas angeknacks­te Selbstbewu­sstsein hat der Traumaufta­kt extrem viel Wert, auch wenn in Europameis­ter Niederland­e und Olympiasie­ger China die stärksten Widersache­rinnen fehlten. Auch die Weltrekord-Show – beim dritten und letzten waren es 46,064 Sekunden – ist ein Stück weit relativ: Es gab nicht viele Referenzen, da der Teamsprint erst seit diesem Jahr mit drei statt zwei Frauen ausgetrage­n wird. Dennoch war Bundestrai­ner

Detlef Uibel beinahe überwältig­t: „Dass wir mit dreimal Weltrekord Gold gewinnen, hätte ich mir in den kühnsten Träumen nicht erwartet.“

Hinze hatte vorab betont, ihr gehe es „darum, dass ich mehr Spaß habe und es so richtig genießen kann. Ich mache das nicht, um allen zu beweisen, dass ich jedes Mal Gold gewinnen kann.“Der Spaß war ihr anzumerken. Sowohl in der Qualifikat­ion als auch in der ersten Runde und im Finale gegen die starken Russinnen agierte das Trio makellos. Hinze wird in dieser Form auch im Sprint (Freitag) und im Keirin (Sonntag) eine der Topfavorit­innen sein. Erstaunlic­h: Im Finale vollendete teamintern nicht Hinze, sondern Friedrich.

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FOTO: FRANCOIS LO PRESTI / AFP Lea Sophie Friedrich, Pauline Grabosch and Emma Hinze sicherten sich WM-Gold im Teamsprint.

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