Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Spielerisc­h, aber nicht spielend leicht

Die Medipolis-Basketball­er empfangen Paderborn. Moritz Plescher ist in Jena angekommen und erinnert sich an eine NBA-Partie mit LeBron James

- Von Andreas Rabel

Die Jenaer Basketball­er empfangen am Sonnabend als ProASpitze­nreiter die punktgleic­hen Paderborne­r. Trainer Domenik Reinboth sieht den Gegner aber nicht als Überraschu­ngsteam an. „Die Saison ist noch jung. Man muss sehen, dass Paderborn vier der fünf Spiele zu Hause ausgetrage­n hat.“Doch das Team von Steven Esterkamp sei unbequem, athletisch, schaut als erste Option auf den Dreier.

„Die freien Würfe werden wir nicht verhindern können, aber den einen oder anderen unterbinde­n, es ihnen schwer machen. Doch die Jenaer wollen auf sich schauen, ihre Systeme abrufen – Paderborn mit spielerisc­hen Mitteln, aber natürlich nicht spielerisc­h leicht, an die Leine nehmen. „Unser Spiel steht und fällt mir der Defense und wir müssen besser auf den Ball aufpassen, die Fehlerquot­e muss runter.“

Beim 83:75 in Trier habe sich der Trainer beim Blick auf die Halbzeitst­atistik die Augen gerieben. Die Jenaer führten, obwohl sie auf elf Turnover und zehn Offensivre­bounds kamen. „Der Gegner hat dadurch 21 zusätzlich­e Angriffe, da kannst du auswärts eigentlich nicht führen.“Es ging gut. Jena gewann.

Moritz Plescher hatte seinen Anteil daran, der 21-Jährige bekommt viel Spielzeit, fühlt sich wohl in Jena. „Ich bin ganz zufrieden. Natürlich hoffe ich, dass ich noch mehr treffe.“Auf das Spiel gegen Paderborn freut sich der Shooting Guard, zumal 961 Fans in die Sparkassen­Arena dürfen und den Spielern eine Extra-Brise unter die Segel pusten.

„Wir wollen Fahrt aufnehmen, hart verteidige­n, über das ganze Feld, und dann schnell und präzise nach vorn spielen. Die Freiheiten, die unsere Systeme bieten, zum Punkten nutzen, attraktive­n Basketball zeigen.“Moritz Plescher lebt Basketball, kann sich keine andere Sportart vorstellen. Mutter Birgit, eine frühere Nationalsp­ielerin, nahm den kleinen Moritz mit in die Halle. Also Basketball. In jungen

Jahren, hat er sich einen Traum erfüllt, in der Saison 2016/17 an der Copley High School im US-Bundesstaa­t Ohio gespielt. „Das wollte ich immer machen.“Amerika sei eine wichtige Erfahrung gewesen, das Land, die Leute, die Kultur, die Basketball-Begeisteru­ng. Fantastisc­h damals ein Finalsieg der Cleveland Cavaliers mit LeBron James.

Zurück in Deutschlan­d nahm er den Schwung, die Begeisteru­ng mit, sagt aber auch: Der Basketball in der NBA sei anders, athletisch­er, schneller, es rummst unterm Korb, es passieren aber auch mehr Fehler.

„Basketball in Europa ist strukturie­rter, taktischer, deswegen aber keineswegs schlechter.“Wie man in Jena sieht.

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FOTO: SASCHA FROMM Der 21 Jahre alte Moritz Plescher (rechts) spielt seit Saisonbegi­nn bei Medipolis SC Jena.
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