Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Spielerisch, aber nicht spielend leicht
Die Medipolis-Basketballer empfangen Paderborn. Moritz Plescher ist in Jena angekommen und erinnert sich an eine NBA-Partie mit LeBron James
Die Jenaer Basketballer empfangen am Sonnabend als ProASpitzenreiter die punktgleichen Paderborner. Trainer Domenik Reinboth sieht den Gegner aber nicht als Überraschungsteam an. „Die Saison ist noch jung. Man muss sehen, dass Paderborn vier der fünf Spiele zu Hause ausgetragen hat.“Doch das Team von Steven Esterkamp sei unbequem, athletisch, schaut als erste Option auf den Dreier.
„Die freien Würfe werden wir nicht verhindern können, aber den einen oder anderen unterbinden, es ihnen schwer machen. Doch die Jenaer wollen auf sich schauen, ihre Systeme abrufen – Paderborn mit spielerischen Mitteln, aber natürlich nicht spielerisch leicht, an die Leine nehmen. „Unser Spiel steht und fällt mir der Defense und wir müssen besser auf den Ball aufpassen, die Fehlerquote muss runter.“
Beim 83:75 in Trier habe sich der Trainer beim Blick auf die Halbzeitstatistik die Augen gerieben. Die Jenaer führten, obwohl sie auf elf Turnover und zehn Offensivrebounds kamen. „Der Gegner hat dadurch 21 zusätzliche Angriffe, da kannst du auswärts eigentlich nicht führen.“Es ging gut. Jena gewann.
Moritz Plescher hatte seinen Anteil daran, der 21-Jährige bekommt viel Spielzeit, fühlt sich wohl in Jena. „Ich bin ganz zufrieden. Natürlich hoffe ich, dass ich noch mehr treffe.“Auf das Spiel gegen Paderborn freut sich der Shooting Guard, zumal 961 Fans in die SparkassenArena dürfen und den Spielern eine Extra-Brise unter die Segel pusten.
„Wir wollen Fahrt aufnehmen, hart verteidigen, über das ganze Feld, und dann schnell und präzise nach vorn spielen. Die Freiheiten, die unsere Systeme bieten, zum Punkten nutzen, attraktiven Basketball zeigen.“Moritz Plescher lebt Basketball, kann sich keine andere Sportart vorstellen. Mutter Birgit, eine frühere Nationalspielerin, nahm den kleinen Moritz mit in die Halle. Also Basketball. In jungen
Jahren, hat er sich einen Traum erfüllt, in der Saison 2016/17 an der Copley High School im US-Bundesstaat Ohio gespielt. „Das wollte ich immer machen.“Amerika sei eine wichtige Erfahrung gewesen, das Land, die Leute, die Kultur, die Basketball-Begeisterung. Fantastisch damals ein Finalsieg der Cleveland Cavaliers mit LeBron James.
Zurück in Deutschland nahm er den Schwung, die Begeisterung mit, sagt aber auch: Der Basketball in der NBA sei anders, athletischer, schneller, es rummst unterm Korb, es passieren aber auch mehr Fehler.
„Basketball in Europa ist strukturierter, taktischer, deswegen aber keineswegs schlechter.“Wie man in Jena sieht.