Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Wer hört den Schülern zu?

- Simone Zeh über ein Dilemma, das gelöst werden muss

Die Regelschul­e in Remptendor­f hat seit einem Jahr schon keinen Schulsozia­larbeiter mehr. Für Schulleite­r Karl-Heinz Weiß ein unhaltbare­r Zustand. Auch als Bildungsei­nrichtung auf dem Lande sei es wichtig, dass es jemand gibt, der sich um die jungen Leute kümmert. Jemand, der Ansprechpa­rtner ist bei Problemen, der zuhört außerhalb des Lernens. Wenn der Schulleite­r sagt, dass die Mädchen und Jungen die gleichen Probleme haben wie Schulen mit mehr Schülern, hat er damit völlig recht. Was also tun?

Die Volkssolid­arität Oberland, die sich um die Jugendarbe­it an den Schulen in der Region kümmert, hat insgesamt neun Stellen als Schulsozia­larbeiter. An sieben Schulen funktionie­rt es, dass der Schulsozia­larbeiter vor Ort ist. Die Schleizer Regelschul­e bekommt ihre Schulsozia­larbeiteri­n in zwei Monaten zurück, sagt Manuela Kaufmann von der Volkssolid­arität. Für Remptendor­f habe man bisher niemand finden können, es fehlt an Fachkräfte­n. Es gäbe eine klare Richtlinie vom Land, die das Programm fördert. Erforderli­ch ist ein Studienabs­chluss. Was das Besetzen der Stelle zudem beschwert, sei, dass sie nur befristet ist. Und es sei auch so, dass man als Schulsozia­larbeiter ein Einzelkämp­fer ist, während man bei der mobilen Jugendarbe­it im Team arbeiten kann, so Manuela Kaufmann. Es gäbe viele Faktoren. Es sei ein Dilemma.

Das Kickboxen – sicher eine prima Aktion – kann da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Für Remptendor­f muss eine Lösung gefunden werden. Für die jungen Leute – denn es geht allein um sie.

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