Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Wer hört den Schülern zu?
Die Regelschule in Remptendorf hat seit einem Jahr schon keinen Schulsozialarbeiter mehr. Für Schulleiter Karl-Heinz Weiß ein unhaltbarer Zustand. Auch als Bildungseinrichtung auf dem Lande sei es wichtig, dass es jemand gibt, der sich um die jungen Leute kümmert. Jemand, der Ansprechpartner ist bei Problemen, der zuhört außerhalb des Lernens. Wenn der Schulleiter sagt, dass die Mädchen und Jungen die gleichen Probleme haben wie Schulen mit mehr Schülern, hat er damit völlig recht. Was also tun?
Die Volkssolidarität Oberland, die sich um die Jugendarbeit an den Schulen in der Region kümmert, hat insgesamt neun Stellen als Schulsozialarbeiter. An sieben Schulen funktioniert es, dass der Schulsozialarbeiter vor Ort ist. Die Schleizer Regelschule bekommt ihre Schulsozialarbeiterin in zwei Monaten zurück, sagt Manuela Kaufmann von der Volkssolidarität. Für Remptendorf habe man bisher niemand finden können, es fehlt an Fachkräften. Es gäbe eine klare Richtlinie vom Land, die das Programm fördert. Erforderlich ist ein Studienabschluss. Was das Besetzen der Stelle zudem beschwert, sei, dass sie nur befristet ist. Und es sei auch so, dass man als Schulsozialarbeiter ein Einzelkämpfer ist, während man bei der mobilen Jugendarbeit im Team arbeiten kann, so Manuela Kaufmann. Es gäbe viele Faktoren. Es sei ein Dilemma.
Das Kickboxen – sicher eine prima Aktion – kann da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Für Remptendorf muss eine Lösung gefunden werden. Für die jungen Leute – denn es geht allein um sie.