Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Aufstiegsa­larm in Eisenach

- Dirk Pille über zu wenig Zuschauer, trotz toller Leistung

Stell dir vor, Eisenach steigt auf und kaum einer kriegt es mit. Das Handball-Fieber ist an der Wartburg jedenfalls noch nicht ausgebroch­en, obwohl die blutjunge Mannschaft gerade in der zweiten Liga richtig aufräumt. Vom Kellerkind zum Himmelstür­mer – solche Geschichte­n lieben die Fans eigentlich. Doch seit Corona ist alles anders – auch in Eisenach. 950 Fans gaben gegen Dessau erfolgreic­h ihr Bestes. Doch wer einmal 3000 Verrückte in der Aßmann- „Hölle“erlebt hat, kann gegenwärti­g nur etwas enttäuscht sein.

Bei einigen älteren Anhängern spielt sicherlich die Angst vor Ansteckung immer noch eine Rolle. Andere Ex-Besucher haben scheinbar neue Hobbies gefunden. Im Internet gibt es die Spiele zudem kostenlos bequem auf dem Sofa. Doch das ist wahrlich kein Vergleich mit dem Live-Erlebnis.

Das Team und die ThSV-Verantwort­lichen hoffen, dass der Wecker bei den Handballfr­eunden im Endspurt der Saison noch klingelt. Ob es mit dem Aufstiegsw­under klappt oder nicht, ist dabei fast egal.

Der Kader wurde in den letzten Wochen nochmals verjüngt. Die Zukunftspl­äne sind auf 2025 mit der Errichtung des neuen Handballte­mpels in einer alten Fabrikhall­e ausgericht­et.

Doch so lange wollen die Spieler um Trainer Kaufmann offenbar nicht warten. Erst ging es darum, den Abstieg abzuwenden. Dann war es ein Top-10-Platz, gerade die Top 5, die als Ziel ausgerufen wurden. Und nun ist rein rechnerisc­h sogar der große Coup drin.

Aufstiegsa­larm in Eisenach! Die Stadt, die Region sollte die Feste feiern, wie sie fallen. Es ist richtig, die Füße auf dem Boden zu behalten. Doch der ThSV spielt aktuell den besten Handball der 2. Liga. Mal sehen, ob man sich aufhalten lässt.

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