Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Der Geschmack der Erinnerung
Geschwister aus Mosen bringen Pittiplatsch-Kindercola und Schnatterinchen-Limo auf den Markt
Es ist noch nicht einmal ein Jahr her, als die Tochter von Marcus Kramer eine Cola wollte. Die Kindercola, die der Mosener ihr besorgte, schmeckte dem Mädchen nicht. „Über Nacht kam mir die Idee für eine eigene Kindercola“, erzählt der 38-Jährige.
Es sollte etwas Besonderes werden, der Genuss sollte eine Erinnerung wachrufen. „Remember Drinks“heißt deshalb auch die Firma, deren Inhaberin Kramers 31jährige Schwester Frances Behrend ist. Nicht nur der Geschmack von Limo oder Cola sollte an früher denken lassen, sondern auch das Etikett
der Flaschen. Von den Sendern RBB und MDR hat Marcus Kramer deshalb die Lizenzen für Sandmännchen und seine Freunde erworben. Und so ziert jetzt die Kindercola-Flasche Pittiplatsch und auf der Orangenlimo ist Schnatterinchen zu sehen. Von der Idee im April vorigen Jahres bis zur Umsetzung hat es nur ein paar Monate gedauert. Ende September platzierten die Geschwister ihr Produkt im Handel, unter anderem in GlobusMärkten, bei Rewe und Edeka. In Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern können die Flaschen gekauft werden. In drei Monaten seien bereits 50.000 Flaschen in den Handel gegangen, „wir wurden überrumpelt“. Über den Online-Shop haben die Mosener ihre Ware schon bis nach Kaiserslautern und Hannover vertrieben. „Das sind bestimmt Leute, die in der DDR groß geworden sind und auf diese Weise ein Stück Heimat bekommen wollen“, vermutet Kramer.
Kompromiss beim Etikett gefunden
Großes Thema am Anfang war das Rezept der Cola. Erfahrung hatte der Berufskraftfahrer nicht, aber eine Vorstellung, wie das Getränk schmecken sollte – eben wie Cola früher. „Unsere Kindercola hat weniger Kohlensäure, kein Koffein, schmeckt zitronig und wir haben den Zucker auf ein Minimum reduziert“, beschreibt er.
Beim Etikett haben sich die Mosener mit dem RBB abgestimmt, einen Kompromiss finden müssen. Der erste Entwurf sei nicht so ideal gewesen. „Aber ich bin zufrieden, wie es jetzt ist“, sagt Kramer. Abgefüllt werden Limonade und Cola in einer privaten Brauerei im Thüringer Wald.
Das größte Problem aktuell ist die Logistik. „Wir fahren die Flaschen selbst aus, ich habe extra einen Caddy gekauft“, erzählt Marcus Kramer. Inzwischen hilft dem Geschwisterpaar die gesamte Familie, vor allem beim Transport.