Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Ab in die Kernberge
Wieso Zeiss-Trainer René Klingbeil mit seinen Spieler nicht nur auf dem Trainingsplatz arbeitet
Die Fans des FC Carl Zeiss Jena fordern oft, wenn die Leistung bei den Fußballprofis nicht stimmt, sie in die Kernberge zu schicken. Der neue Cheftrainer René Klingbeil setzt das gleich einmal vorab um: Allerdings nicht vordergründig, um Kondition zu bolzen.
Die Nachmittagstrainingseinheit am Montag hat Klingbeil in einen Wandertag gewandelt. „Andere Vereine wie der Chemnitzer FC fliegen in die Türkei. Bei uns gibt das Budget ein solches Trainingslager nicht her“, sagt der Trainer. Ein Camp erfülle nicht allein den Zweck, möglichst viel zu trainieren, sondern sei für die Teambildung wichtig. „Wir haben aktuell nicht die Situation, dass viele neue Spieler zu integrieren sind. Dennoch ist das eine wichtige Komponente.“
So hat Klingbeil auch den Vorbereitungsplan gestaltet: Kino, eine gemeinsame Box-Einheit, aber auch ein Ausflug in die Kernberge. Zehn Kilometer durch die Jenaer Natur. „Ganz ohne Handy, mit viel Zeit zum Unterhalten und einer Rast“, sagt der Trainer. Als versteckte Drohung, bei schlechter Leistung Fitnessläufe durch die Kernberge anzusetzen, will er das ganze aber nicht verstanden wissen.
Er stellt seiner Mannschaft bislang ein gutes Zeugnis aus. Am
Dienstag fordert er die Spieler gleich dreifach. Morgens ein Lauf, danach ein normales Training, abends ab 18 Uhr das Testspiel gegen Einheit Rudolstadt aus der Oberliga. „Diesmal wird es sicherlich auch den einen oder anderen Zweikampf geben, den meine Spieler bestehen müssen“, sagt Klingbeil, der einigen Kickern 60 Minuten Einsatzzeit geben will. Fehlen wird Vasileios Dedidis, der zu einer Untersuchung aufgebrochen ist.
Torwart Kevin Kunz, in Pößneck noch geschont, darf gegen Rudolstadt über die volle Spielzeit ran, während die anderen beiden Keeper in den Genuss einer zusätzlichen Trainingseinheit kommen.