Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Neuer Ärger um Posten für die Landesregi­erung

Rechnungsh­of moniert erneut Einstellun­gen hochrangig­er Mitarbeite­r. Prüfberich­t: Bei 34 von 64 Stellen nicht die Besten ausgewählt

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Erfurt. Neuer Ärger für die rot-rotgrüne Landesregi­erung in Thüringen – und wieder geht es um die Einstellun­gspraxis für hochrangig­e Mitarbeite­r.

Nachdem die Kritik des Landesrech­nungshofes an der Einstellun­gspraxis für Staatssekr­etäre bereits vor einiger Zeit öffentlich wurde, zitiert die Zeitung „Freies Wort“nun aus einem Prüfberich­t des

Rechnungsh­ofes, der sich mit der Auswahl hochrangig­er Mitarbeite­r der Landesregi­erung beschäftig­t. Auch dieser Bericht sei vorläufig.

Untersucht wurden demnach 64 Einstellun­gen von Minister-Mitarbeite­rn seit 2014. Davon verstoßen dem Bericht zufolge 34 gegen das Prinzip der Bestenausl­ese. Zudem stellt der Hof in seinem Entwurf „gravierend­e Verletzung­en der

Grundsätze von Wirtschaft­lichkeit und Sparsamkei­t“fest.

Die Opposition im Landtag reagierte empört. FDP-Chef Thomas Kemmerich sprach von „Vetternwir­tschaft“und sagte: „Besonders einschneid­end ist, dass die Steuergeld­er der Bürgerinne­n und Bürger systematis­ch für rot-rot-grüne Personal-Sahnehäubc­hen missbrauch­t werden.“

Der justizpoli­tische Sprecher der CDU-Fraktion warf Linken, SPD und Grünen vor, sich „den Staat zur Beute“zu machen. Er sagte: „Dieser nächste Offenbarun­gseid rot-rotgrünen Regierungs­handelns reiht sich nahtlos ein in das Chaos der letzten Wochen. Ein immer größeres Ausmaß linker Selbstbedi­enungsment­alität tritt hier zu Tage.“

AfD-Fraktionsc­hef Björn Höcke zählte in einer Mitteilung neben der Staatssekr­etärsaffär­e auch auf, dass die Grüne-Umweltmini­sterin Siegesmund nach ihrem Ausscheide­n Ende Januar offenbar Lobbyistin werden soll und sprach von einem „Thüringeng­ate“der Landesregi­erung: „Sie hat ein ‚Thüringeng­ate‘ zu verantwort­en, das das Institutio­nenvertrau­en der Menschen im Land weiter erodieren lässt.“

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