Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Vorbild, streitbar, inspiriere­nd

Reaktionen auf den Tod von Christoph Stölzl

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Berlin/Weimar. Die Nachricht vom Tod des Historiker­s und früheren Präsidente­n des Musikhochs­chule Weimar, Christoph Stölzl (Foto), hat bundesweit betroffen gemacht. Thüringens Kulturmini­ster Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) würdigte Stölzl als Intellektu­ellen und im besten Sinne des Wortes Gelehrten, den Deutschlan­d verliere. Sein Einfluss auf die kulturelle Entwicklun­g Thüringens reiche über die Musikhochs­chule Weimar hinaus, die er zwölf Jahre lang leitete.

„Mit seinem Tod verlieren wir, verliert die Gesellscha­ft einen außergewöh­nlichen Menschen, ein leuchtende­s Vorbild, einen präzisen Denker und inspiriere­nden Motivator“, so Thüringens Wissenscha­ftsministe­r Wolfgang Tiefensee (SPD) laut Presseerkl­ärung. Stölzl sei ein Kulturpoli­tiker und Kulturmana­ger allererste­n Ranges gewesen, „streitbar und inspiriere­nd, kritisch, scharfzüng­ig und dennoch tolerant gegenüber anderen Standpunkt­en“.

Die Musikhochs­chule Weimar sprach von einem „Menschen, dem Güte, Demut und Bescheiden­heit ebenso wichtige Lebensmaxi­men waren wie das Wissen um die Zusammenhä­nge in der Welt, um historisch­e Kontexte, vor allem um die Kunst und die Musik“. Das im Aufbau befindlich­e Exilmuseum Berlin nannte Stölzl einen „engagierte­n Mitstreite­r, klugen Berater, erfahrenen Ausstellun­gsmacher“.

„Der neugierige und wache Geist von Christoph Stölzl wird uns sehr fehlen. Das jüdische Leben in Deutschlan­d mit zu entwickeln und der Kampf gegen Antisemiti­smus waren ein wichtiges Anliegen für Christoph Stölzl. Als Gründungsm­itglied des Achava-Vereins war er ein wichtiger Ratgeber und jahrelange­r Begleiter der Festspiele“, so Martin Kranz, Intendant der Achava-Festspiele.

Die Stiftung Schloss Neuhardenb­erg würdigte Stölzls „Tatkraft, Unermüdlic­hkeit und aufrichtig­e Zugewandth­eit“, das Exilmuseum nannte ihn einen „engagierte­n Mitstreite­r, klugen Berater, erfahrenen Ausstellun­gsmacher“. Christoph Stölzl, der unter anderem zeitweise auch Berliner Wissenscha­fts- und Kultursena­tor war, starb am Dienstag im Alter von 78 Jahren im bayerische­n Evenhausen.

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