Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Abschied von Elvis’ einziger Tochter
Priscilla Presley (77) feierte noch mit Lisa Marie bei den Globes. Nun starb die Sängerin überraschend mit 54 Jahren
Berlin/Los Angeles. Es war ein Abend, der schöner nicht hätte sein können: Priscilla Presley (77) und ihre Tochter Lisa Marie genossen bei der Verleihung der Golden Globes das Rampenlicht. Ließen sich feiern und feierten dann ihn: Austin Butler (31), der gerade für seine Rolle in „Elvis“zum „Besten Darsteller“gekürt wurde. Als Butler in seiner Dankesrede die Worte an die Familie der Rocklegende richtete, war es um die Presleys geschehen: „Lisa Marie. I love you forever“– mehr Rührung ging nicht. Kaum zu fassen, dass Priscilla nur zwei Tage später den Tod ihrer Tochter bekannt geben musste: Lisa Marie starb mit 54 Jahren an einem Herzstillstand.
Als die einzige Tochter von Elvis Presley am Donnerstag als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wurde, hatte Priscilla noch Hoffnung. Sie sagte den Fans: „Sie wird jetzt bestens versorgt. Bitte betet für sie und unsere Familie.“Doch es half kein Gebet. Wenige Stunden später formulierte Priscilla die Todesnachricht: „Schweren Herzens muss ich die niederschmetternde Nachricht teilen, dass meine wunderschöne Tochter Lisa Marie uns verlassen hat. Sie war die leidenschaftlichste, stärkste und liebevollste Frau, die ich je kannte“.
Priscilla, die sich als 14-Jährige in den „Love-me-Tender“-Star Elvis Presley blitzverliebt hatte, erlebte damals die Lovestory, von der wohl viele Teenager träumen. 1967 Traumhochzeit in Las Vegas. Ein Jahr später kam die Tochter auf die Welt. Lisa Marie – das Glück schien perfekt. Doch 1973 war alles vorbei. Das Paar ließ sich scheiden. Für Priscilla ging das Leben weiter. Sie wurde gefeierter„Dallas“-Star und spielte in „Die nackte Kanone“mit. Doch auf das Leben der Tochter sollte sich bald ein Schatten legen.
Lisa Marie war neun Jahre alt, als die, Rock’n’Roll-Legende 1977 im Alter von 42 Jahren starb. Sie erinnere sich an seinen Gutenachtkuss
nur Stunden bevor er kollabierte, erzählt sie im Interview. Am Morgen sah sie ihn mit dem Gesicht nach unten im Badezimmer liegen, berichtete
sie dem „Rolling Stone“im Jahr 2003. Verwunden habe sie den Verlust nie. Als Teenager schluckte sie massenhaft Schmerztabletten, nahm Opiate und Kokain zu sich. Die Familie wandte sich hilfesuchend an Scientology. Auch das warf kein gutes Licht auf die Presleys. Lisa Marie sprach oft davon, sie habe sich in einem Teufelskreis befunden. In einem Vorwort zu einem Buch über die Opioid-Krise in den USA sagte sie 2019: „Vielleicht fragen Sie sich, wie ich nach dem Verlust von Menschen, die mir nahestanden, auch Opioide nehmen konnte. Es brauchte nur eine kurzfristige Verschreibung von Opioiden im Krankenhaus, damit ich das Bedürfnis hatte, sie weiter zu nehmen.“
Lisa Marie wollte im Grunde nur eins: Ein Star werden, wollte wie der Vater Karriere in der Gesangsbranche machen. Sie brachte drei Studioalben heraus, zuletzt 2012 „Storm & Grace“. Ihr Leben aber fand keine Stabilität. Auch ihre vier Ehen gaben ihr keinen Halt. Wie auch? Als Ehefrau von Popstar Michael Jackson, mit dem sie von 1994 bis 1996 verheiratet war und die Schlagzeilen beherrschte, wurden ihre Auftritte immer bizarrer. Der „King of Pop„und die Tochter des „King of Rock’n’Roll“– diese Ehe, so sagte sie, war zum Scheitern verurteilt. Im Interview mit dem „Rolling Stone“gab Presley 2003 zu, von der Idee „besessen“gewesen zu sein, die Popikone reinzuwaschen von den Vorwürfen des Kindesmissbrauchs. „Alles, was ich davon hatte, war ein Shitstorm“, sagte sie im Interview. Auch ihre Ehe danach mit Nicolas Cage gab ihr keinen Halt. Nach vier Monaten war es vorbei.
Ihr größtes Drama aber war der Tod ihres Sohnes. Lisa Marie, die aus der Beziehung mit Plattenproduzent Michael Lockwood die 14jährigen Zwillingstöchter hinterlässt und zudem Tochter Riley Keough (33), musste vor zwei Jahren miterleben, wie ihr geliebter Benjamin starb. Der Sohn aus der Ehe mit Danny Keuogh nahm sich mit 27 Jahren das Leben. Sie sei „völlig am Boden zerstört“, so ihr Sprecher. Sie habe diesen Jungen vergöttert. „Er war die Liebe ihres Lebens.“. Dieser Verlust habe sie zerstört.