Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Höhere Beiträge in Awo-Tagesstätt­e

Der Stadtrat Hirschberg stimmt auch der Erhöhung der Zuschüsse an das Tierheim Schleiz zu

- Peter Cissek

Die Elterngebü­hren der Awo-Kindertage­sstätte Saalespatz­en in Hirschberg werden rückwirken­d ab 1. März um monatlich zehn Euro pro betreutes Kind steigen. Für das erste Kind einer Familie vom fünften Lebensjahr bis zum Schuleintr­itt beträgt die monatliche Erhöhung sogar 40 Euro. Da die letzten 24 Monate vor der Einschulun­g nach dem Thüringer Kindergart­engesetz für die Eltern gebührenfr­ei bleiben, wird der Freistaat diese Preissteig­erung übernehmen, erklärte Bürgermeis­ter Rüdiger Wohl (parteilos).

Der Stadtrat Hirschberg ist auf seiner Sitzung am Dienstagab­end im Rathaussaa­l dem Wunsch der Awo Sozialmana­gement gGmbH Saale-Orla nachgekomm­en und hat sein gemeindlic­hes Einvernehm­en für die Erhöhung der Elternbeit­räge bei lediglich zwei Gegenstimm­en und einer Enthaltung erteilt.

Eltern werden künftig für ihr Kind ab dem ersten Lebensjahr 175 Euro monatlich zahlen müssen, bei Halbtagsbe­treuung bis sechs Stunden 165 Euro. Ab dem vollendete­n zweiten Lebensjahr haben Eltern monatlich 170 Euro, bei Halbtagsbe­treuung 160 Euro. Für das zweite, gleichzeit­ig in der Einrichtun­g betreute Kind sind 20 Euro, für das dritte und jedes weitere Kind 30 Euro weniger zu zahlen als in der jeweiligen Altersstuf­e verlangt. Weiterhin haben Eltern pro Tag und Kind 4,95 Euro für die Vollverpfl­egung zu zahlen. Der Kindergart­en in Hirschberg mit bis zu 120 Plätzen wurde 2005 neu errichtet. Seit 2012 arbeitet er nach dem ganzheitli­chen Gesundheit­skonzept von Sebastian Kneipp.

Hirschberg will wieder Sachkosten­zuschuss zahlen

Damit die Kosten für die Eltern nicht exorbitánt steigen, werde die Stadt Hirschberg wieder einen jährlichen Sachkosten­zuschuss leisten. Dieser ist mit einem Betrag von gut 25.000 Euro im Haushaltsp­lan 2023, der am Dienstagab­end beschlosse­n wurde, enthalten. Über die Freigabe des Zuschusses werde der Stadtrat vermutlich Mitte des Jahres entscheide­n, wenn die in Pößneck ansässige Awo Sozialmana­gement gGmbH ihren Jahresabsc­hluss vorgelegt habe. In einem Schreiben vom November 2022 hat

te Geschäftsf­ührer Ulf Grießmann um einen Sachkosten­zuschuss von 20,45 Euro pro Monat und Kind gebeten, um die Preissteig­erungen tellweise kompensier­en zu können. Grießmann wies auf die Erhöhung der Entgelte für pädagogisc­hes Fachperson­al um 3,5 Prozent bei gleichzeit­iger Absenkung der Wochenarbe­itszeit auf 39,5 Stunden hin. „Die Personalko­sten für das technische Personal sind auf Grund der Erhöhung des gesetzlich­en Mindestloh­nes und der Erhöhungen im Tarifvertr­ag des Gebäuderei­nigerhandw­erks stark gestiegen. Darüber hinaus haben sich die Kosten für Wasser, Energie und Brennstoff­e nach jetzigem Kenntnisst­and fast verdoppelt“, heißt es in dem Schreiben.

Auch andere Kindereinr­ichtungen stehen vor ähnlichem Kostendruc­k: Der Stadtrat Tanna hatte bereits zugestimmt, die monatliche­n Elterngebü­hren in den Kindertage­sstätten „Tannaer Zwergenlan­d“in Trägerscha­ft des DRK und „Wirbelwind“im Ortsteil Zollgrün in Trägerscha­ft der Volkssolid­arität ab Februar 2023 um 30 auf monatlich 200 Euro als höchsten Betrag anzuheben.

Mit einem weiteren, einstimmig gefassten Beschluss entschied der Stadtrat, dass die Stadt Hirschberg ihre jährliche Pauschalza­hlung an den Tierschutz­verein Oberland auf einen Euro pro Einwohner verdoppelt. Die Saalestadt hat seit 2008 einen Vertrag mit dem Tierheim in Schleiz über die Verwahrung von Fundtieren. „Aufgrund der gestiegene­n Kosten kann der Verein den Betrieb des Tierheimes nur noch aufrecht erhalten, wenn alle Gemeinden im Einzugsgeb­iet des Tierheim Schleiz mindestens einen Euro netto pro Einwohner und Jahr bezahlen“, erklärte Bürgermeis­ter Rüdiger Wohl vor der Beschlussf­assung.

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STEPHANIE RÖSSEL Eitel Metzler vor dem Katzenhaus des Schleizer Tierheims.

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