Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Nach Brandverletzung aus Koma erwacht
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Tathergang in der Silvesternacht dauern noch an
Nach dem Familiendrama in der Silvesternacht in Pottiga dauern die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft noch an. Es besteht der Verdacht eines Totschlags sowie eines versuchten Totschlags.
Dem bisherigen Erkenntnisstand der Staatsanwaltschaft zufolge soll ein 35-jähriger Mann seine 66-jährige Mutter sowie seinen 61-jährigen Vater mit Benzin übergossen haben. Während die Frau des Tatverdächtigen mit einem einjährigen Kind aus dem Gebäude flüchtete, brach plötzlich ein Feuer in dem zweigeschossigen Wohnhaus aus.
Einsatzkräfte der Feuerwehr aus Pottiga waren zuerst am Brandort eingetroffen und retteten über Steckleitern den tatverdächtigen Mann sowie dessen fünfjährige Tochter. Mit schwersten Brandverletzungen befanden sich unterdessen auch die zuvor mit Benzin übergossenen Eltern bereits im Freien und wurden wenig später mit zwei Rettungshubschraubern in Spezialkliniken geflogen. Während der 61jährige Mann wenige Wochen später seinen schweren Verletzungen erlag, ist die 66-jährige Frau inzwischen aus dem Koma erwacht, teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage unserer Redaktion mit. Der 35-jährige Beschuldigte, der noch am Tatort festgenommen worden war, befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft haben sich zwischenzeitlich noch keine neuen Erkenntnisse zum Tathergang ergeben, wonach der unter Drogeneinfluss stehende Mann seine Eltern absichtlich angezündet haben soll.
Das Wohnhaus ist seither unbewohnbar. Die Ehefrau des Tatverdächtigen ist mit ihren beiden Kindern bei einer Freundin in Pottiga untergekommen.