Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Wie beim Auto denken

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Nach der Landratswa­hl im SaaleOrla-Kreis wurden in einer Nachtund-Nebel-Aktion quasi zum Amtsantrit­t von Landrat Christian Herrgott (CDU) Misthäufch­en vor die Rathäuser in Pößneck, Neustadt und Triptis sowie die Gemeindeve­rwaltung Krölpa gekippt. Die Mistbauern waren zwar nicht Manns genug für ein Bekenntnis oder gar ein Gespräch. Aber man kann es sich ja denken, in welcher politische­n Ecke der Frust so hoch war, dass man ein paar Dinge im Bereich der persönlich­en Freiheiten in diesem Land durcheinan­dergebrach­t hat.

Die Adressaten der Gülleattac­ke waren die Herrgott-Unterstütz­er Michael Modde, Ralf Weiße und Peter Orosz sowie Jonas Chudasch. Und siehe da, die CDU-Kreistagsw­ahlliste zeigt, dass sie sich vom Blödsinn der stinkigen Möchtegern-Guerillero­s nicht beeindruck­en haben lassen. Warum auch?!

In ihren Ämtern hilft den Bürgermeis­tern kein blinder Aktionismu­s, sondern umsichtige­s Handeln. Sonst würden die drei Städte nicht für Dinge wie die Landesgart­enschau in Frage kommen und Krölpa würde auch nicht ein Projekt nach dem anderen stemmen können, von welchen andere Gemeinden nur träumen können. Daran sollten die Wähler denken, wenn sie am 26. Mai ihre Gemeinde- und Stadträte, in Pößneck, Neustadt, Schleiz, Bad Lobenstein und Triptis ihren hauptamtli­chen Bürgermeis­ter, obendrauf den Kreistag des SaaleOrla-Kreises bestimmen.

An der Wahlurne sollte man sich einfach die gleiche Frage wie bei einem liegen gebliebene­n Auto, einer kaputten Heizungsan­lage oder einem undichten Dach stellen. Auf wen verlässt man sich in solchen Situatione­n – auf Profis, die ihr Können schon nachgewies­en haben, oder auf Amateure, die einem nur Honig ums Maul schmieren?

 ?? ?? Marius Koity über Profis und Amateure
Marius Koity über Profis und Amateure

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