Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Katrin Gersdorf fordert Uwe Thrum und Ralf Kalich heraus
CDU will das 2019 verlorene Direktmandat im oberländischen Landtagswahlkreis 33 zurückgewinnen
Lobenstein. Katrin Gersdorf aus Neundorf bei Lobenstein soll im oberländischen Landtagswahlkreis 33 für die CDU das Direktmandat zurückgewinnen, das Stefan Gruhner 2019 an den Landtagsabgeordneten Uwe Thrum (AfD) verloren hat. Mitglieder ihrer Partei haben sie am Montagabend in Dittersdorf einstimmig zur Herausforderin sowohl von Thrum als auch des Landtagsabgeordneten Ralf Kalich (Linke) gewählt. Weitere Bewerber gab es nicht.
„Das wird nicht einfach sein“, sagte Christian Herrgott als Vorsitzender der CDU Saale-Orla zu
Gersdorfs Aufgabe. „Das wird kein Spaziergang sein“, kommentierte die Kandidatin selbst, sagte aber auch: „Jammern hilft nicht.“
1989 in einer christlichen Gruppierung politisiert, schloss sich die Katholikin 1990 der CDU an. Seit 15 Jahren gehört sie dem Kreistag Saale-Orla an, seit fünf Jahren ist sie ehrenamtliche Vizelandrätin. Für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich wurde sie 2018 mit der Thüringer Rose ausgezeichnet. Die 60-jährige Projektleiterin bzw. Migranten-Jobmanagerin bei der Diakoniestiftung Weimar/Bad Lobenstein, die zuvor lange Zeit im familieneigenen Handwerksbetrieb wirkte, ist Mutter
dreier Kinder und als Großmutter zählt sie zehn Enkelkinder.
So ist es die Familienpolitik, welcher sie sich im Landtag widmen würde, insbesondere für kinderreiche Familien würde sie sich einsetzen. Gersdorf warb allerdings auch mit Vorstellungen zur Bildung, Wirtschaft und Landwirtschaft, mit Fragen der Senioren und Jugend, mit einem Plädoyer für christliche Werte um die Unterstützung ihrer Partei. Migrationspolitisch hat sie aufgrund unmittelbarer Erfahrungen in der Integrationsarbeit seit 2015 folgende Meinung: „Es geht in erster Linie um Menschen. Wir haben humanitäre Hilfe dort zu leisten, wo sie dringend erforderlich ist.
Aber wir können und werden nicht die ganze Welt retten. Es wird denen geholfen, die verfolgt sind, deren Leben bedroht ist. Ich halte eine bedingungslose Aufnahme von Menschen für falsch. Unsere Gesetze müssen so ausgerichtet werden, dass wir von den Schutzsuchenden ein großes Engagement erwarten dürfen bei der Integration, sprachliche Qualifikation, Bemühung um Arbeit oder Ausbildung.“
Sie stehe für eine „Politik, die Menschen verbindet und nicht gegeneinander ausspielt“, sagte Gersdorf zusammenfassend. Und: „Ich bringe keine Heilsbotschaften, das machen andere.“
Bei einem guten landesweiten CDU-Ergebnis könnte Katrin Gersdorf auch ohne Direktmandat über ihren Landeslistenplatz 23 in den Landtag einziehen.