Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Gefährlichem Halbwissen entgegentreten
„Stell dir vor, ein Feuerwehrmann wird durch eine Powerpoint-Präsentation und einen Online-Kurs an einer Tragkraftspritze ausgebildet und wird dann mit diesem theoretischen Wissen zu einem scharfen Einsatz losgelassen“, so formuliert Landrat Christian Herrgott (CDU) einen Vergleich zu den erforderlichen Lehrgängen, die Verwaltungsmitarbeiter der Jagd- und Waffenbehörde belegen müssten, um ihre Arbeit zu erledigen. Allerdings ist einem Maschinisten bei der Feuerwehr wohl kaum nur mit dem theoretischen Wissen im Ernstfall an der Kreiselpumpe geholfen, deshalb erfolgt die Maschinistenausbildung eben sowohl theoretisch als auch praktisch bei der Feuerwehr.
Deshalb finde ich es schier rätselhaft, dass die Lehrgänge für Mitarbeiter der Jagd- und Waffenbehörde nur theoretischer Natur sein sollen, Waffenhandhabung aber nicht praktisch vermittelt wird. Das zählt für mich dann unter die Kategorie „gefährliches Halbwissen“. Und solche rein theoretischen Lehrgänge, so könnte vermutet werden, kann sich nur jemand ausgedacht haben, der selber nie von seinem Behördenstuhl aufstehen wollte.
Die praktische Ausbildung bei einem Jagdkurs erscheint dann doch eher als logische Konsequenz. Davon abgesehen sind die 500 Euro Mehrkosten im Vergleich zu den Lehrgängen eine nachhaltige Investition in die Sicherheit. Schließlich wird bei der Feuerwehr auch ständig bei praktischen Ausbildungen die Handhabung des technischen Geräts trainiert. Ähnlich ist es dann auch bei einem Jäger mit der Waffenhandhabung während der Jagd oder der Erbringung des Schießnachweises.