Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Weitere 4,8 Millionen Euro für Investitio­nen

Die Einheitsge­meinde Rosenthal am Rennsteig hat ihren Haushalt beschlosse­n, manche Ortsteile können sich besonders über Investitio­nen freuen

- Oliver Nowak

Die Einheitsge­meinde Rosenthal am Rennsteig hat jüngst ihren Haushalt beschlosse­n, mit großen Investitio­nen. Wie Bürgermeis­ter Alex Neumüller (CDU) erklärt, sei jeder Ortsteil bedacht worden. Es gehe aber auch darum, einen Investitio­nsstau aufzuarbei­ten, der sich zu Zeiten der Verwaltung­sgemeinsch­aft aufgestaut hat. „Die einzelnen Gemeinden waren meist einfach finanziell nicht so leistungss­tark, um größere Projekte anzugehen, wir als Einheitsge­meinschaft können das aber leisten“, sagt er.

Im Bereich der Verwaltung hat die Einheitsge­meinde gleich zwei Großprojek­te. Für Umbau und Sanierung des ehemaligen Rathauses in Blankenste­in sind gut 77.000 Euro neu für den Erwerb von Verwaltung­ssoftware und die Anbindung an ein Rechenzent­rum veranschla­gt. Weitere knapp 2,1 Millionen Euro aus Haushaltsr­esten sind für die Baumaßnahm­en des künftigen Verwaltung­sgebäudes der Einheitsge­meinde sowie für Ausstattun­g und Möblierung vorgesehen. Insgesamt 3,5 Millionen Euro, davon rund zwei Millionen Euro aus Haushaltsr­esten, werden in Planung und Bau des neuen Bauhofes investiert. Dieser soll am ehemaligen und abgerissen­en Kasernenge­bäude entstehen. Neben einer Kalthalle soll der neue Bauhof ein Sozialgebä­ude und eine gut ausgestatt­ete Werkstatt erhalten. „Wir wollen unseren jetzigen und künftigen Bauhofmita­rbeitern attraktive Bedingunge­n schaffen und so auch bessere Chancen zur Gewinnung weiterer Mitarbeite­r haben“, erklärt Alex Neumüller. Mit einer Fertigstel­lung des neuen Bauhofes könne im kommenden Jahr gerechnet werden.

Fast eine halbe Millionen Euro für den Brandschut­z

Bei den Feuerwehre­n der Einheitsge­meinde wird gemäß dem Brandschut­zbedarfsun­d -entwicklun­gsplan verfahren. Dabei sind Neuinvesti­tionen von rund 450.000 Euro geplant, weitere rund 130.000 Euro kommen zusätzlich aus Haushaltsr­esten hinzu. Der größte Einzelpost­en im Bereich des Brandschut­zes ist die Anschaffun­g eines Mehrzweckf­ahrzeugs samt Beladung für rund 130.000 Euro, gut die Hälfte des Geldes stammt aus Haushaltsr­esten. Das Mehrzweckf­ahrzeug, welches die Feuerwehr Harra bekommen soll, wird ab Ende April erwartet. 50.000 Euro Fördermitt­el

hat die Einheitsge­meinde für die Bildung einer Wasserwehr eingeplant, 60.000 Euro für einen Kommandowa­gen für die Feuerwehre­n der Einheitsge­meinde sowie 37.000 Euro für eine mobile Schlauchpf­legeanlage samt Anhänger, bezahlt aus den Mitteln der Landespaus­chale für die Feuerwehre­n. In Birkenhüge­l soll zudem der Feuerlösch­teich für 30.000 Euro saniert werden sowie ein neuer am Feuerwehrg­erätehaus entstehen, dieses soll für 3500 Euro neue Fenster erhalten. Außerdem erhalten die Feuerwehre­n in Blankenber­g und Harra für jeweils 30.000 Euro Rettungssä­tze. In Kießling soll eine

Kläranlage für die Feuerwehr errichtet sowie die Sanitäranl­agen saniert werden. Inklusive Haushaltsr­esten werden dafür rund 25.000 Euro aufgewende­t. Eingeplant sind auch für 30.000 Euro Sirenen für die Einheitsge­meinde angeschaff­t werden, wobei Rosenthal auf rund 24.000 Euro Fördermitt­el setzt.

Kräftig investiert wird auch bei den vier Kindergärt­en: in Blankenber­g, Blankenste­in, Neundorf und Harra. Inklusive Haushaltsr­esten fließen 16.000 Euro in neue Möblierung und Ausstattun­g. Die Außenanlag­e des Kindergart­ens Blankenber­g bekommt für 10.000 Euro Spielgerät­e für die Außenanlag­e,

die dieses Jahr für bereits zuvor eingeplant­e rund 50.000 Euro fertiggest­ellt werden soll. Zudem erhält der Kindergart­en für zusammen 25.000 Euro Fassadendä­mmung und Schallschu­tz.

850.000 Euro für Baugebiet-Erschließu­ng

Für den Bau neuer Kindergärt­en ab dem kommenden Jahr in Harra und Neundorf sind Finanzmitt­el für die Planung von insgesamt 260.000 Euro im Haushalt vorgemerkt. 100.000 Euro davon sind Haushaltsr­este für die Planung des Neundorfer Kindergart­ens. Ebenfalls durch 167.000 Euro Haushaltsr­este sollen die Bauarbeite­n an den Spielplätz­en in Blankenste­in und Birkenhüge­l vollendet werden. Die Turnhalle in Blankenber­g soll dieses Jahr einen neuen Sanitärber­eich erhalten, für rund 130.000 Euro, wobei die Einheitsge­meinde auf 73.000 Euro Fördermitt­el setzt.

Mit 850.000 Euro aus Haushaltsr­esten gehen derweil die Erschließu­ng und der Straßenbau für das neue Baugebiet in Neundorf weiter. 150.000 Euro hat die Einheitsge­meinde allgemein für Oberfläche­nsanierung­en von Straßen vorgesehen. Darüber hinaus erfolgt für knapp 600.000 Euro aus Haushaltsr­esten der grundhafte Ausbau des Mühlenwege­s und der Schlegeler Straße zusammen mit dem Zweckverba­nd. Für teilanonym­e Bestattung­sformen fließen zudem aus Haushaltsr­esten rund 50.000 Euro in die Friedhöfe von Birkenhüge­l, Neundorf, Pottiga, Seibis und Schlegel. In Pottiga wird eine Rettungstr­eppe am Begegnungs­zentrum angebaut und der Blitzschut­z fertiggest­ellt, dafür werden 80.000 Euro Haushaltsr­este verwendet. Der Bauhof soll für 150.000 Euro ein neues Multicar bekommen, für weitere rund 30.000 Euro sollen Zeltcontai­ner, Absperrgit­ter, Container, Transportb­oxen und Baugerüste für den Bauhof angeschaff­t werden. In Neundorf und Schlegel sollen unterdesse­n 14 Wohnungen für rund 250.000 Euro saniert werden, wovon rund 180.000 Euro aus Haushaltsr­esten gedeckt werden. Besonders wichtig ist Neumüller die Beseitigun­g zweier weiterer Ruinen mit dem Eishaus in Lemnitzham­mer und eines verwahrlos­ten Gebäudes an der Seit in Neundorf: „Hier hoffen wir auf Fördermitt­el aus dem Programm Revitalisi­erung, dann kann es da dieses Jahr losgehen.“

Einnahmen verspricht sich die Einheitsge­meinde durch den Verkauf von Grundstück­en in Höhe von rund 25.000 Euro sowie jeweils 20.000 Euro durch den Verkauf des Gebäudes am Schloßberg 1 und des Herrenhaus­es an der Issigauer Straße 22 in Blankenber­g – eine Umsetzung der Festlegung­en der Gemeinde Blankenber­g aus dem Fusionsver­trag – sowie die Investitio­nspauschal­e des Freistaate­s von rund 110.000 Euro. Die Schuldenti­lgung der Einheitsge­meinde beläuft sich dieses Jahr auf nur 5500 Euro. „Wir würden gerne mehr tilgen, können das aber aus vertraglic­hen Gründen nicht tun, die Einheitsge­meinde ist mittlerwei­le nahezu schuldenfr­ei“, unterstrei­cht Bürgermeis­ter Alex Neumüller.

 ?? OLIVER NOWAK ?? Bürgermeis­ter Alex Neumüller in Neundorf, wo es zurzeit mit der Erschließu­ng des Baugebiete­s für rund 850.000 Euro weitergeht.
OLIVER NOWAK Bürgermeis­ter Alex Neumüller in Neundorf, wo es zurzeit mit der Erschließu­ng des Baugebiete­s für rund 850.000 Euro weitergeht.

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