Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

„Dauerhaft die Leute begeistern“

Einst von seinem Vater initiiert, feiert die Erfurter Boxnacht dank Alexander Theis am 30. März ihr Comeback

- Jakob Maschke

Erfurt. Boxevents mit klangvoll besetzten Profikämpf­en liegen in Erfurt schon einige Jahre zurück. 2007 und 2008 organisier­te Andreas Theis in der Thüringenh­alle die Erfurter Boxnacht, danach füllte der deutsche Boxpromote­r Wilfried Sauerland die Messehalle mit einigen WM-Kämpfen von Arthur Abraham, Marco Huck oder Alexander Dimitrenko. Alexander Theis will die Boxtraditi­on wieder aufleben lassen und lädt am Ostersamst­ag in die Riethsport­halle, wie einst sein Vater unter dem Slogan Erfurter Boxnacht. Wir sprachen mit ihm über das Event, ob es eine Fortsetzun­g geben wird und warum sein eigenes Training umsonst war.

Am 30. März feiert die Erfurter Boxnacht nach 16 Jahren Pause ihr Comeback. Wie kam es dazu, dass Sie sich dessen als Veranstalt­er angenommen haben?

Mein Vater hat ja damals versucht, gemeinsam mit dem Lions Club das Boxen in Erfurt nach vorn zu bringen. Aus wirtschaft­lichen Gründen ging es damals für die Erfurter Boxnacht nach zwei Austragung­en leider nicht weiter. Ich starte nun den Versuch, diese Tradition wieder aufleben zu lassen. Zudem möchte ich „Prince Salah“Jahel dazu verhelfen, dass er nach seiner tollen Amateurkar­riere und bisher sieben ungeschlag­enen Profikämpf­en in seiner Heimatstad­t den Deutschen Meistertit­el erringt.

Wie viele Kämpfe erwarten die Fans?

Von 14 bis etwa 17.30 Uhr stehen zehn Amateurkäm­pfe auf dem Programm,

auch da mit einigen hoffnungsv­ollen Erfurter Talenten. 19 Uhr startet dann die eigentlich­e Boxnacht mit zehn Profikämpf­en. Der DM-Kampf von Salah Jahel ist der Höhepunkt, zudem werden weitere namhafte Boxer wie der einstige U23-Weltmeiste­r Jürgen Doberstein, der eine kleine Fan-Kolonne aus dem Saarland mitbringen wird, Ali Quannad oder der Nordhäuser

Felix Lamm antreten. Zudem bestreitet Eisschnell­läuferin Victoria Stirnemann ihren ersten Boxkampf.

Auch Sie selbst hatten geplant, in den Ring zu steigen.

Ich wollte einen Kampf gegen den hiesigen Ballermann-Sänger Samu machen, habe dafür auch fleißig trainiert und hätte ihn plattgemac­ht.

Das hat er wohl geahnt, denn vor drei Wochen hat er abgesagt. Er fühlt sich nicht fit genug.

Wird die Halle ausverkauf­t sein?

Das hoffe ich. Der Verkauf ist gut angelaufen, es sind aber noch Karten an der Tageskasse verfügbar.

Sie organisier­en unzählige Events, normalerwe­ise eher Tanzverans­taltungen.

Lief die Vorbereitu­ng der Boxnacht problemlos?

Die Kommunikat­ion mit der Stadt war etwas träge. Ich musste viele Monate warten, ehe ich einen freien Termin für das Event bekommen habe, und konnte erst im Januar mit der Planung so richtig loslegen. Das war sehr kurzfristi­g und hat Nerven gekostet.

Wird sich Ihr Vater Andreas als erster Initiator der Boxnacht und ehemaliger Präsident des FC Rot-Weiß Erfurt auch die Kämpfe anschauen?

Klar, er freut sich und ist auch ein bisschen stolz auf mich. Früher haben wir Boxen immer zusammen im Fernsehen geschaut. Als er RWEPräside­nt war, war ich auch bei jedem Spiel im Stadion.

Und er erfreut sich sicher daran, wenn es Ihnen gelingt, die Erfurter Boxnacht zu einem jährlichen Höhepunkt zu machen.

So ist es zumindest geplant. So ein Event ist ein großer Aufwand, ich versuche dann immer, dass eine Reihe daraus wird.

Mit hoffentlic­h dann mehr Vorlaufzei­t seitens der Stadt und somit auch Planungssi­cherheit bezüglich des Sponsoring­s wollen wir die Erfurter Boxnacht zum Selbstläuf­er machen, der die Leute Jahr für Jahr begeistert.

 ?? ANDREA FRICKE / ARCHIV ?? Ein Weltmeiste­r, sein Bruder und dann lange nichts: Bei der 1. Erfurter Boxnacht 2007 war Arthur Abraham als Stargast dabei, ein Jahr später bei der bisher letzten Auflage stand sein Bruder Alexander (links) gegen den Rumänen Eugen Stan selbst im Ring.
ANDREA FRICKE / ARCHIV Ein Weltmeiste­r, sein Bruder und dann lange nichts: Bei der 1. Erfurter Boxnacht 2007 war Arthur Abraham als Stargast dabei, ein Jahr später bei der bisher letzten Auflage stand sein Bruder Alexander (links) gegen den Rumänen Eugen Stan selbst im Ring.
 ?? RENÉ HEINE ?? Alexander Theis (44) will in seiner Heimatstad­t Erfurt die Boxnacht wieder etablieren.
RENÉ HEINE Alexander Theis (44) will in seiner Heimatstad­t Erfurt die Boxnacht wieder etablieren.

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