Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Die Namen wird man lesen können

Antworten auf einige Fragen unserer Leser zum Wahlfrühli­ng im Saale-Orla-Kreis

- Marius Koity

Vor fünf Jahren war der Stimmzette­l für die Wahl des Kreistages Saale-Orla so groß, dass man ihn in vielen Wahlkabine­n nicht vollständi­g ausbreiten konnte. Manch einen ärgerte das. Wie wird’s denn am 26. Mai sein?

„Bei der Größe der Stimmzette­l gibt es nur wenig Spielraum“, antwortet die Kreisverwa­ltung. Entscheide­nd für den Umfang sei die Zahl der zugelassen­en Wahllisten. Die müssten zum einen nebeneinan­der stehen. Zum anderen komme es darauf an, wie viele Kandidaten auf den einzelnen Listen stehen. Zum dritten würden die Druckereie­n das Papier für die Stimmzette­l in DIN-Größen bestellen. Würde man nun individuel­le Formate wollen, führe das zu einem zusätzlich­em Herstellun­gsaufwand, wofür die Kreisverwa­ltung entspreche­nd tiefer in ihre Kasse greifen müsste.

Der Textteil der Stimmzette­l wird wohl ein paar Zentimeter flacher ausfallen, weil der Kreistag ja von 46 auf 40 Mitglieder schrumpft. Bei der Breite ist allerdings keine Entspannun­g zu erwarten. Vor fünf Jahren umfasste der Stimmzette­l acht Listen und bis auf die Soziale Initiative Pößneck (SIP) hatten es auch alle Parteien und Wählergeme­inschaften ins regionale Parlament geschafft. Allein wenn die sieben aktuellen Kreistagsf­raktionen wieder antreten und die ambitionie­rte Werteunion die notwendige­n Unterstütz­ungsunters­chriften zusammenbe­kommt, würden auch dieses Mal acht Listen nebeneinan­der stehen.

Den Umfang des Wahlzettel­s bestimme nicht zuletzt die Schriftgrö­ße des Textteiles (Namen der Kandidaten etc.). Hier liege der Schwerpunk­t darauf, „die Lesbarkeit einigermaß­en zu gewährleis­ten“, betont die Kreisverwa­ltung.

Sie geht davon aus, dass am 26. Mai zirka 66.000 Menschen den Kreistag wählen können. Wahlberech­tigt sind Einheimisc­he und EUAuslände­r ab 16 Jahren, die seit mindestens drei Monaten im SaaleOrla-Kreis gemeldet sind.

Verkleiner­n sich außer dem Kreistag vielleicht auch Gemeindeun­d Stadträte, weil die Orte wie der Saale-Orla-Kreis bei den Einwohnerz­ahlen unter bestimmte Schwellenw­erte gerutscht sind?

Diesbezügl­ich seien der Kreisverwa­ltung derzeit nur zwei „Sondereffe­kte“bekannt, antwortet sie. So würden in Neustadt und Schleiz die Stadträte nach der Vergrößeru­ng in der Folge von Eingemeind­ungen wieder aufs Normalmaß schrumpfen. Schleiz zählt seit der Übernahme von Burgk 21 und Neustadt seit dem Anschluss von Dreba, Knau und Linda sogar 24 kommunale

Parlamenta­rier. Beide Stadträte kehren mit der neuen Legislatur zum Soll von 20 Gewählten zurück.

Im Saale-Orla-Kreis darf sich lediglich Pößneck, obwohl flächenmäß­ig sehr viel kleiner als Neustadt und Schleiz, 24 Stadträte leisten, weil man mehr als 10.000 Einwohner zählt. In Kommunen mit bis zu 500 Einwohnern werden sechs, bei 500 bis 1000 Einwohnern acht Gemeinderä­te gewählt. Die weiteren Stufen: 1000 bis 2000 Einwohner – 12, 2000 bis 3000 Einwohner – 14, 3000 bis 5000 Einwohner – 16 und 5000 bis 10.000 Einwohner – 20 kommunale Parlamenta­rier.

Bei den Kreistags-, Stadtrats- und Gemeindera­tswahlen gibt es übrigens – anders als auf Landes- oder Bundeseben­e – keine Fünf-ProzentHür­de. So reichten den Grünen 2019 glatt vier Prozent für zwei Mandate im Kreistag. In Neustadt kam die SPD mit 3,3 Prozent, in Schleiz die FDP mit 2,9 und in Pößneck die SIP mit lediglich 1,8 Prozent in den jeweiligen Stadtrat.

 ?? KLAUS MORITZ ?? Um die 66.000 Menschen werden am 26. Mai im Saale-OrlaKreis wahlberech­tigt sein.
KLAUS MORITZ Um die 66.000 Menschen werden am 26. Mai im Saale-OrlaKreis wahlberech­tigt sein.

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