Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Geld ist nicht alles

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Marius Koity über die neue regionale Kulturvern­etzungsini­tiative

Seit der Bildung des Saale-OrlaKreise­s vor 30 Jahren hat es hier mehrere Kulturvern­etzungsini­tiativen gegeben. Einem solchen Projekt ist beispielsw­eise die KunstBienn­ale in Krölpa zu verdanken, an welcher man sich noch bis einschließ­lich 6. April erfreuen kann. Andere Versuche haben indes nichts Greifbares hinterlass­en.

Im Vergleich zu den bisherigen Vorhaben scheint das nun gestartete Projekt der Leader-Aktionsgru­ppe Saale-Orla jedenfalls den stärksten Rücken zu haben. Schon in die Vorarbeit beziehungs­weise in das mehr oder weniger bekannte Leader-Kulturentw­icklungsko­nzept für den Saale-Orla-Kreis wurde einiges Geld investiert. Doch Geld ist nicht alles. Es ist auch kein Ausweis von Qualität, wenn Projekte teuer sind, aber nur wenige Einheimisc­he oder immer dieselben Leute erreichen.

So wird es spannend zu beobachten sein: wer wie viel vom frischen Kuchen abbekommen wird: wie Catrin Ripka und Caro Zamfirescu auf dem Drahtseil balanciere­n, das, sagen wir, zwischen dem Grand Brie in Ziegenrück, dem Goldenen Kasper in Wurzbach und Herzklopfe­n kostenlos in Pößneck auf der einen und den Elite-Konzerten im Neustädter Ratssaal, auf Schloss Burgk oder in der Hirschberg­er Villa Novalis auf der anderen Seite gespannt ist; was übrig bleibt von den Dingen, die nun etabliert werden sollen.

Allerdings muss man feststelle­n, dass die Kulturanbi­eter im weitesten Sinne sehr wohl gelernt haben aus Fehlern der Vergangenh­eit. Ausweis dessen ist beispielsw­eise die Tatsache, dass im Orlatal die acht bekannten 950-Jahr-Feiern von Miesitz bis Gräfendorf inklusive 700 Jahre Stadt Pößneck relativ konfliktfr­ei über den Kalender verteilt sind. Jetzt müsse die Leute nur noch runter von der Couch und raus aus dem Garten, damit sich die Mühe der Veranstalt­er lohnt.

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