Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
„Segelfliegerei ist nicht elitär“
Luftsportverein Greiz-Obergrochlitz bietet Ausbildung zum Segelflieger: So kann der Traum vom Fliegen wahr werden
Obergrochlitz. Am vergangenen Wochenende starteten die Segelflieger am Flugplatz in Greiz Obergrochlitz sehnsuchtsvoll in die Flugsaison 2024. Während der Winterpause haben die Vereinsmitglieder Flugzeuge, Startwinde und Infrastruktur des Flugplatzes auf Vordermann gebracht. Das kostete viel Kraft und unzählige Arbeitsstunden, welche nun mit den ersten Starts bei frühlingshaftem Wetter belohnt wurden, wie der Verein mitteilte. Auch die seit Jahren bewährte Flugausbildung kann damit weiterhin angeboten werden.
Der Weg zu einem außergewöhnlichen Hobby
Ab sofort gibt es für technikbegeisterte Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene beim Luftsportverein (LSV) Greiz-Obergrochlitz e.V. wieder freie Ausbildungsplätze zum Segelflieger. „Ein Segelflugzeug selbst fliegen zu lernen, ist ein außergewöhnliches, aber keines Falls ein elitäres Hobby. Es steht für jeden, der die Faszination des Fliegens erleben will, offen“, sagt Ausbildungsleiter des LSV, Paul Gisper. „Danach kann man süchtig werden“, fügt der Vereinsvorsitzende, Roland Obernitz, hinzu. Schon ab 14 Jahren könne ein jeder einen Segelflugschein machen. Neben Technik, Wetter und Navigation, gibt es viel Spannendes zu entdecken und Herausforderungen zu meistern. So kann ein Segelflugzeug mit dem Geschick des Piloten und der Energie der Sonne umweltfreundlich über viele Stunden am Himmel bleiben. Frei wie ein Vogel kann man so die Welt von oben erkunden und die Kräfte der Natur hautnah spüren.
Der Segelflugsport fördert außerdem die Teamfähigkeit, schult das Verantwortungsbewusstsein und sorgt für Bewegung an der frischen Luft. Erfahrene Fluglehrer begleiten den Flugschüler während der gesamten Ausbildung.
Was ein Segelflugschüler für den ersten Soloflug getan haben muss
Am Anfang werden grundlegende fliegerische Fertigkeiten, wie Geradeausund Kurvenflug, sowie das Starten und Landen erlernt. Sitzen diese Dinge sicher, ist der Schüler bereit, das erste Mal allein abzuheben. Das ist ein unvergesslicher Moment für jeden Flugschüler.„Wir haben hier eine Seilwinde mit einem 900 Meter langen Seil. Damit werden die Segelflieger im 45-GradWinkel hochgezogen in eine Höhe von bis zu 300 Metern“, erklärt Roland Obernitz. Etwa 80 Starts und Landungen solle man für einen ersten Soloflug schon absolviert haben.
Piloten in Greiz wetteifern um längste und schnellste Flüge
Es folgen das Training des Thermikfliegens und die Umschulung auf ein einsitziges Leistungsflugzeug. Ein erfolgreicher Überlandflug, sowie eine behördliche Prüfung, bilden den Abschluss der Ausbildung. Mit dem Flugschein in der Hand steht der Himmel offen. Jetzt kann der frisch gebackene Pilot große Flüge bis zu 500 Kilometer Strecke unternehmen oder seinen Schein auf Motorsegler und Motorflugzeuge erweitern.
Der sportliche Anteil kommt dabei nicht zu kurz. Über das Jahr wetteifern die Flieger des Luftsportvereins
in Wettbewerben um die längsten und schnellsten Flüge oder um die beste Landung. Neugierige sind bei schönem Wetter an den Wochenenden eingeladen, einen ersten Schnupperflug über Greiz zu erleben. cwi/red