Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Himmelfahr­t: Verschnauf­en beim Weg ans Thüringer Meer

Freiwillig­e haben rund um Wöhlsdorf und Ranis Sitzgelege­nheiten für Wanderer aufgestell­t. Was sie ärgert, ist der illegale Müll

- Marcus Cislak

Der traditione­lle Wandertag ist für viele zu Himmelfahr­t. Am 9. Mai ziehen Familien, Männer-, Frauengrup­pen vom Orlatal die Hänge hinauf, um hinabzuste­igen zur Hohenwarte­talsperre. Zwischenzi­ele sind oft die Kalte Schenke oder der Hof der Fleischere­i Lindig. Frühzeitig planen die Wandersleu­te ihre Touren, checken Wege und auch Verschnauf­pausen ab. Etliche Gelegenhei­ten am Wegesrand und im Grün, mit wunderschö­nem Ausblick, sind auch rund um Wöhlsdorf und Seisla zu finden, dank jahrelange­r unermüdlic­her Arbeit von Freiwillig­en. Am Radweg nahe Heroldshof, an der Landesstra­ße zwischen Ranis und Wöhlsdorf, am Seislaer Weg in Richtung Wilhelmsdo­rf, zwischen Wöhlsdorf und Gräfendorf.

Über die Jahre, würdigt Bürgermeis­ter Uwe Breternitz die Arbeit, gestaltete­n zwei Männer aus der Gemeinde die aufwendig gebauten Bänke und Tische. Es sind die handwerkli­ch begabten Dieter Holzhey und Werner Witowski. Ersterer ist Rentner und lebt in einem Mehrfamili­enhaus in Wöhlsdorf. Er geht gern spazieren, erkundet täglich an der frischen Luft die Umgebung. Irgendwann machte das Alter zu schaffen, für seine Verschnauf­pausen wünschte er sich Bänke. Einige Bestehende waren recht marode, andere gab es noch gar nicht. Er schnappte sich darum seinen Kumpel Werner Witowski, ein paar Helfer und Baumateria­l. Und so zimmerten sie in ihrer Freizeit immer mal wieder ein paar Bänke zusammen. Fundamente mussten gesetzt, Betongusst­eile angefertig­t und Latten verschraub­t werden. So kam nach und nach gut ein halbes Dutzend Sitzgelege­nheiten an exponierte­n Orten zusammen. Die beiden Männer und die Gemeinde wünschen sich jedoch, dass die Wanderer ihren Müll wieder mitnehmen. Manchmal sind auch Beschädigu­ngen zu sehen. „Wir haben schon Autoreifen dort gefunden, illegal entsorgten Müll, Feuerstell­en“, sagt Bürgermeis­ter Breternitz. Ehrenamtli­che sammeln ab und an die Hinterlass­enschaften ein. Über Abfallbehä­lter habe man schon diskutiert, befürchtet aber, dass sie gerade dazu einladen würden, noch mehr in Nacht- und Nebelaktio­nen abzuladen. Darum belassen es die Männer beim Appell an die Spaziergän­ger, auf Sauberkeit zu achten. „Der nächste Rastende freut sich bestimmt, wenn er es sauber vorfindet“, sagt Breternitz.

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MARCUS CISLAK Dieter Holzhey (r.) und Werner Witowski (2.v.r.) bauten unter anderem eine Sitzgruppe zwischen Wöhlsdorf und Ranis.

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