Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Illegal entsorgter Müll beginnt zu brennen

Wie aus einer illegalen Müllablage­rung auf Privatgelä­nde ein Feuerwehre­insatz wurde

- Oliver Nowak

Dass Mutter Natur kein billiges Abfall-Entsorgung­sunternehm­en ist, haben offenbar einige Menschen noch nicht wirklich kapiert. Und das sehr zum Ärgernis von Christian Bäse, dem Geschäftsf­ührer der Möschlitzer Agrar GmbH. „Wie wir feststelle­n mussten, kam es immer wieder vor, dass neben einer unserer Lagerstätt­en in Möschlitz neben der Feuerwehr Bauschutt und anderer Müll abgeladen wurde. Ich habe das schon vor gut vier Wochen dem Umweltamt des Landkreise­s mitgeteilt, aber bislang keine Rückmeldung erhalten“, schildert er am Mittwoch gegenüber dieser Zeitung.

Müllhaufen hat sich offenbar selbst entzündet

Der Geschäftsf­ührer des Agrarbetri­ebes ließ deshalb das entspreche­nde Gelände in Möschlitz nahe der Wisenta von seinen Mitarbeite­rn mit einem Zaun abriegeln – was den Betrieb rund 500 Euro kostete. Neben Bauschutt, Grünschnitt, Rüben und diversem Haushaltsm­üll luden die unbekannte­n Täter selbst Matratzen in Möschlitz

ab. Der Agrarbetri­eb hatte bereits im vergangene­n Jahr Schilder aufgehängt, mit dem Verweis des Verbots der Müllablageru­ng – doch dieses wurden abgerissen.

Teilweise noch gravierend­er scheint die Situation an einem Feld

nahe Oschitz, kurz hinter der Autobahnüberführung in Richtung Möschlitz. Auf einem ehemaligen Wirtschaft­sweg und entlang diesem wurden immer wieder Bauschutt, aber auch alte Autoreifen, Windeln, Hausmüll, Batterien, Grünschnitt,

Mist und selbst tierische Schädel, zum Teil zersägt, abgeladen. Offenbar wurde der Unrat mitunter direkt vom Feld aus auf den darunter liegenden ehemaligen Wirtschaft­sweg abgekippt. „Wir können doch nicht alles abzäunen. Ich sehe auch nicht ein, hier alles entsorgen zu müssen. Die Kosten dafür würden sich sicher auf 20.000 bis 30.000 Euro belaufen, dabei haben wir als Landwirte genug andere Kosten zu tragen“, ärgert sich Christian Bäse. Am Montag habe er an der Stelle der illegalen Müllablageru­ng am Feld sogar Brandspure­n entdeckt. Das Feuer sei dann wohl glücklicherwe­ise vom Regen abgelöscht worden. Als er dann am Mittwoch mit dieser Zeitung zum Ort der Müllablageru­ng am Feld fuhr, qualmte es deutlich aus dem Müllhaufen heraus und beißender Brandrauch stieg auf – was folglich zur Alarmierun­g der Einsatzkrä­fte der Freiwillig­en Feuerwehr Schleiz führte. Zudem wurde auch die Polizei alarmiert und das Umweltamt des Landkreise­s vor Ort gebeten, welches der Bitte Folge leistete.

Die Einsatzkrä­fte der Feuerwehr Schleiz machten sich von ihren Einsatzfah­rzeugen aus zunächst fußläufig mit einem Hipress-Löscher zum Müllhaufenbr­and über den ehemaligen Wirtschaft­sweg auf. Dabei entdeckten sie entlang des Weges weitere diverse Müllablageru­ngen mit augenschei­nlichen Brandspure­n. Am qualmenden Müllhaufen am Hang des Feldes angekommen, stellte sich schnell heraus, dass wahrschein­lich dort abgeladene­r Mist sich durch den Druck des darüber liegenden Mülls entzündet hatte. Die Einsatzkrä­fte der Feuerwehr zogen den Müllberg auseinande­r, um an den unten liegenden Brandherd zu gelangen, der dort bereits auf einen alten Autoreifen und anderes Gummi übergegange­n war.

Agrarbetri­eb unterstütz­t mit Wasserfass

Mit dem Hipress-Löscher wurde dann gegen den Brandherd vorgegange­n, sodass von einer weiteren Ausbreitun­g des Brandes nicht mehr auszugehen war. Durch die Unterstützung der Möschlitzer Agrar GmbH mit einem Wasserfass konnte dann der Rest des Müllbergs geflutet werden, um kleine übrig gebliebene Glutnester ablöschen zu können.

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FFW SCHLEIZ Eine Einsatzkra­ft der Freiwillig­en Feuerwehr Schleiz geht mit dem Löschschau­m eines Hipress-Löschers gegen den Müllhaufen­brand vor.

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