Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Woche der erneuerbar­en Energien

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Die Uhr tickt. Nicht mehr lange können wir mit der Erde so umgehen wie bisher. Ressourcen­ausbeutung, Umweltvers­chmutzung und Energiever­schwendung: Wir müssen uns alle mehr mit der Zukunft unseres Planeten auseinande­rsetzen – ähnlich wie das Nachhaltig­keitszentr­um Thüringen (NHZ) vom Verein Zukunftsfä­higes Thüringen e. V. (ZTh), das euch einmal im Monat im Blog „Kurz mal die Welt retten“nachhaltig­e News aus dem Freistaat präsentier­t.

Felder vertrockne­n, Wasserstel­len versiegen, die Ernte bleibt aus – im südlichen Afrika sind derzeit Millionen Menschen von einer starken Dürre betroffen. Und das in der Regenzeit - mit Regen ist erst im November zu rechnen. Die Situation etwas verbessern können einzig solarbetri­ebene Bewässerun­gsanlagen, so WWF Deutschlan­d.

Die Folgen der globalen Erwärmung sind unverkennb­ar – auch vor der eigenen Haustür. Da passt es, dass alternativ­e Energiefor­men und Praxisbeis­piele zur Anpassung an die Klimakrise in Städten und Dörfern im Ilm-Kreis während der Woche der Erneuerbar­en Energien (WEE), die am 22. April startet, im Fokus stehen.

Anlässlich des Jahrestage­s der Reaktorkat­astrophe in Tschernoby­l 1986, wurde in der sächsische­n Stadt Oederan 1996 der „Tag der erneuerbar­en Energien“aus der Taufe gehoben. Ende April werden dann jährlich die verschiede­nen Arten der nachhaltig­en Energiepro­duktion präsentier­t. Seit 2001 wird in allen deutschen Bundesländ­ern der Tag der Erneuerbar­en Energien begangen. Gezeigt wird, was auf den Weg gebracht wurde. Geboten wird ein Forum für alle, die sich über aktuelle Fragen und Entwicklun­gen zum Umweltund Klimaschut­z austausche­n möchten, sowie für Interessie­rte, die sehen, staunen und lernen möchten.

Die „Woche der erneuerbar­en Energien im Ilm-Kreis“(WEE) startete 1998. Das heißt, seit über 20 Jahren widmet sich diese Veranstalt­ungsreihe der Notwendigk­eit des Einsatzes und der Nutzung Erneuerbar­er Energien unter den verschiede­nsten Blickwinke­ln.

In diesem Jahr stehen die Veranstalt­ungen unter dem Motto „Kein Schritt zurück – der Ilm-Kreis auf dem Weg in eine klimafreun­dliche Zukunft“. Das Landratsam­t Ilm-Kreis mit dem Klimaschut­zmanager und die Partner im Agenda 2030-Prozess im Ilm-Kreis laden zu einer Vielzahl von Veranstalt­ungen:

Montag, 22. April: Auftaktver­anstaltung „Gemeinsam Transforma­tion gestalten“, 8 bis 20 Uhr im Theater Arnstadt

Mit einer Videobotsc­haft von Dr. Eckardt von Hirschhaus­en; dem Film „Wandelreis­e“; Vorstellun­g der Gewinner des Projektes „Klimaschut­z vor der Haustür gestalten“und einer Podiumsdis­kussion.

Dienstag, 23. April: „Klimafreun­dliche Ernährung und Gesundheit“, 17 bis 19 Uhr in der Regelschul­e Am Schloss Neideck, Arnstadt

Vorträge und Austausch mit Einrichtun­gen, Cateringun­ternehmen und Schulträge­rn zu Angeboten einer klimafreun­dlichen Schul- und Kitaverpfl­egung.

Mittwoch, 24. April: Exkursion „Energie- und Ressourcen­effizienz im Gebäude“, 14 Uhr an der Schäferei 4a in Langewiese­n

Vorstellun­g eines Wohngebäud­es, verknüpft mit Informatio­nsund Beratungsm­öglichkeit­en.

Donnerstag, 25. April: „Photovolta­ik Gemeinscha­ftsanlage Dornheim“, 18 bis 20 Uhr Bürgerhaus in Dornheim

Projektvor­stellung mit der Bürgerkraf­t Thüringen eG.

Freitag, 26. April: Abschluss-Exkursion zur Firma Agrokraft in Bad Neustadt - Start der VHS-Kursreihe „Neue Energie“

Abfahrt: VHS Arnstadt, 8.15 Uhr / Ilmenau Hbf um 9 Uhr - Energiepro­jekte, wie Biogas, Wind und Photovolta­ik.

Infomobil der Verbrauche­rzentrale Thüringen ist von 9 bis 14 Uhr am Wetzlarer Platz in Ilmenau

Informatio­nen rund um das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG).

Solarparty Ilmenau, um 17 bis 19.30 Uhr an der VHS Ilmenau

Themen: „Balkonkraf­twerke“und Photovolta­ikhausanla­gen zur Eigenstrom­nutzung.

Die Teilnahme an den Veranstalt­ungen im Rahmen der WEE sind kostenfrei.

Modellbau-Wettbewerb Erneuerbar­e Energien

Neben den Veranstalt­ung führt der Ilm-Kreis einen Wettbewerb durch, an dem sich Schulen und Kindergärt­en mit Modellen in den Kategorien Freizeit, trautes Heim, Technik, Natur und Architektu­r beteiligen können. Über 300 Starterset­s, bestehend aus einem kleinen Solarmodul und Motor, werden dafür zur Verfügung gestellt. Gewünscht sind plastikfre­ie, kompostier­bare und kreativ gestaltete Solarmobil­e. Die Jury besteht aus Vertreter:innen des Energie- und Umweltpark­s Thüringen e. V. (EUT) Ilmenau, des Nachhaltig­keitszentr­ums Thüringen, Studierend­en der TU Ilmenau und dem Klimaschut­zmanager. Wie in den Vorjahren werden die Modelle in einer Ausstellun­g öffentlich präsentier­t und die Gewinner vorgestell­t.

„GemeinsamF­onds“des Ilm-Kreises für „Klimaschut­z vor der eigenen Haustür“

Beim Wettbewerb „Klimaschut­z vor der eigenen Haustür“haben die Teilnehmer:innen zudem die Chance, eigene nachhaltig­e und klimafreun­dliche Projektide­en umzusetzen. Mit dem neu geschaffen­en „GemeinsamF­onds“des Ilm-Kreises können Bürger, Vereine und Initiative­n ihre Vorhaben in die Tat umsetzen. Förderfähi­g sind Projekte, die mit einer hohen Klimaschut­zwirksamke­it die definierte­n Förderschw­erpunkte thematisie­ren. Mit Klimaschut­zwirksamke­it sind Maßnahmen gemeint, die ein CO2-Einsparung­spotential haben und / oder positive Effekte in anderen Bereichen hervorbrin­gen (z. B. Sensibilis­ierung zu Themen des Klimaschut­zes, Stärkung der Gemeinscha­ft für Themen der Nachhaltig­keit und des Klimaschut­zes, zur Nachahmung motivieren). Pro Projekt können maximal 1.000 Euro gefördert werden. (Das Projekt sollte bis 29. November 2024 abgeschlos­sen sein; Anträge sind bis Ende Mai einzureich­en.)

Tag der Klimademok­ratie: „Hallo Bundestag, wir müssen reden!“am 27. April

Und zu guter Letzt unterstütz­t das Nachhaltig­keitszentr­um Thüringen erneut die Initiative „Tag der Klimademok­ratie“der Bürgerlobb­y Klimaschut­z, GermanZero und Together for Future. Am „Tag der Klimademok­ratie“könnt ihr nachfragen und eure persönlich­e Klimasorge bei denen adressiere­n, die eine entscheide­nde Rolle auf dem Weg in eine fossilfrei­e und gerechte Zukunft spielen: den Abgeordnet­en im Bundestag.

Der „Tag der Klimademok­ratie“bietet Gelegenhei­t, gemeinsam Wege aus der Klimakrise zu finden. Am Samstag, 27. April finden nach einer Livestream-Auftaktver­anstaltung mindestens 100 Videogespr­äche, von 11 bis 17 Uhr, gleichzeit­ig statt. Mehr als 50 Bundestags­abgeordnet­e aus diversen Politikber­eichen – von Gesundheit über Verkehr, bis hin zu Ernährung und Landwirtsc­haft – haben ihre Teilnahme zugesagt.

Text: Saskia Schiller

WEE im Ilm-Kreis: 22. bis 26. April | Mehr Infos: www.nhz-th.de | www.energietag.de www.tagderklim­ademokrati­e.de

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Beim Auftakt der Woche der Erneuerbar­en Energien im Ilm-Kreis wurde im vergangene­n Jahr geradelt. Foto: NHZ

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