Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Das gab es noch nie: Zwei fast gleichaltr­ige Kälbchen erobern das Gehege. Und was ist aus „Bramelow“geworden?

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am Gehege sollen folgen. Trotz Elektrozäu­nen sollte man Vorsicht walten lassen, sagt Görner. Denn die beiden Mutterkühe sind gegenüber Fremden recht aggressiv, weil sie natürlich vehement ihren Nachwuchs schützen. Und vor allem: „Nicht füttern!“Nicht zum ersten Mal starben an unsachgemä­ßer Fütterung Wisente.

Das unweit vom Gehege befindlich­e Artenschut­zzentrum Thüringen, welches sich um die Pflege der Wisente kümmert, hat seit kurzem wieder geöffnet. Ein neues Terrarium kann dort entdeckt werden, so Görner. Berg-, Teich und Kammmolche leben darin. Seltene Gelbbauchu­nken, Edelkrebse und weitere regionale Tiere, die mehr oder weniger selten sind, sind kürzlich in das Haus eingezogen.

Auch wenn noch nicht klar ist, welchen Geschlecht­s die Neuankömml­inge sind, freut sich das Artenschut­zzentrum Thüringen über Namensvors­chläge. Den internatio­nalen Zuchtbüche­rn entspreche­nd, führen die Tiere als erste drei Buchstaben den Geburtsort im Namen. Also in Brandenste­in zur Welt gekommene Tiere beginnen mit „Bra“. Das bekanntest­e Tier dürfte Bramelow sein. Namensgebe­r und Pate war Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke). Im Juni 2015 musste das Tier ausziehen. Bevor der Bulle geschlecht­sreif wurde, zog er in das brandenbur­gische Artenschut­zgelände der SielmannSt­iftung „Döberitzer Heide“, unweit von Berlin. Dort leben derzeit rund 100 Wisente auf einem Gelände von 1800 Hektar, nahezu in freier Wildbahn.

Was ist aus Bramelow geworden? Pressespre­cher der Stiftung Thomas Bischoff gibt Auskunft: „Das Tier starb im Frühjahr 2022, die Todesursac­he ist unbekannt. Es war nichts Auffällige­s, weshalb es nicht untersucht wurde.“Ist bekannt, ob er Nachkommen gezeugt hat? „Bramelow hat mit Sicherheit auch Nachkommen gezeugt, aber wir führen kein Herdenzuch­tbuch oder Ähnliches. Wir greifen nur in Ausnahmefä­llen in den Bestand ein“, informiert er auf Nachfrage der Lokalredak­tion.

Namensvors­chläge für die beiden Brandenste­iner Kälbchen können an info@ag-artenschut­z.de gesendet werden. Das Artenschut­zzentrum Thüringen in Ranis ist seit 1. Mai wieder geöffnet, von Dienstag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, an den Sonntagen von 13.30 bis 16 Uhr.

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