Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Landhausgarten wie aus dem Märchen
Vom Walnussbaum bis zum Leuchtturm: Ein Gartenparadies öffnet seine Pforten am 2. Juni
Die Blätter des riesigen Walnussbaumes rollen sich langsam aus, um Schatten auf der Wiese zu spenden. An einem der unteren Äste schwingt ein Kronleuchter. Ein kleiner Vogel klettert aus dem Inneren einer alten Brunnenpumpe und fliegt zur Kante des Bettes, das unweit des mächtigen Baumstammes steht. Was anmutet wie in einem Märchenbuch ist ein Grundstück am Rande des kleinen Ortes Külmla, unweit der Straße nach Ziegenrück.
Katrin Donnerhack ist vor fast 20 Jahren in das Dörfchen im SaaleOrla-Kreis gezogen. Zum Haus gehörte kein Garten, also fasste sie den Entschluss, sich einen passenden anzulegen. Über die Jahre sei dieser immer größer und schwungvoller geworden und ist inzwischen ein Landhausgarten mit Charme, beschreibt sie selbst.
Zeit zum Verweilen zwischen Rosen und Obstbäumen
Durch die Gebäude auf dem Grundstück ist alles in verschiedene Themenbereiche unterteilt. Die Obstbäume hinter dem Haus stehen auf einer großen Wiese, auf der im Sommer Schafe grasen. An beiden Enden des Rosengartens befinden sich Sitzgelegenheiten. An einer der Bänke steht auf einer Tafel geschrieben: Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen. Astrid Lindgren legte diesen Satz Pippi Langstrumpf in den Mund. Und die hätte ihre wahre Freude gehabt an den Pluderhosen und der anderen Leibwäsche, die auf einer Wäscheleine an der alten Scheune hängen. Ein dekorativer Spaß, denn sich die Hausherrin erlaubt.
Direkt gegenüber wächst das Gemüse im Beet. Beobachten kann man diese von einer Sitzgruppe, die auf einem uralten, abgelegten Scheunentor steht. Von dort kann man den Blick schweifen lassen über die Felder und Wiesen der Umgebung. Zwischen den Sträuchern ziehen die Schwäne die Aufmerksamkeit auf sich, die ein wenig den Hang hinunter auf einem kleinen Teich am Ortsrand ihre Kreise ziehen.
Und während der Duft der Kräuter aus der großen aus Stein gebauten Spirale in die Nase steigt, steht man direkt vor einem rot-weißen Leuchtturm, der den Kinderbereich im Garten begrenzt. Barfußpfad und abgesägte Baumstammstücken laden zum Spielen und Verweilen. „Wenn meine Enkelkinder da sind, hänge ich noch Wimpel auf und gestalte alles noch bunter“, sagt die leidenschaftliche Gärtnerin.
Trotz Gartenarbeit muss Zeit für Reisen bleiben
Auf dem Grundstück gibt es immer etwas zu tun. Da sei sie sehr dankbar, dass sie Unterstützung aus dem
Ort bei schweren Arbeiten bekomme. „Wilfried Schmidt möchte ich bei dieser Gelegenheit von Herzen danken. Wenn Bedarf ist, rückt er mit dem Traktor an oder repariert den Zaun. Das ist eine sehr große Hilfe“, sagt Katrin Donnerhack.
Die Planung für Pflanzen und Veränderung mache sie, wie die meisten Gartenbesitzer im Winter. Dann werden Kataloge gewälzt und Pflanzen bestellt. Und die brauchen dann natürlich auch wieder einen neuen Platz. Und so entstehe nach und nach ein neues Beet oder eine vorhandene Fläche werde vergrößert. Und trotzdem muss auch noch Zeit für Wanderungen und Reisen
bleiben, betont sie, denn das seien neben dem Garten ihre liebsten Hobbys und ein schöner Ausgleich zur Arbeit mit Kindern, der sie seit vielen Jahren ebenso leidenschaftlich beruflich nachgeht.
Wer nun Lust auf einen Blick in das kleine Gartenparadies hat, kann das Landhausgrundstück am 2. Juni selbst unter die Lupe nehmen, denn Katrin Donnerhack nimmt seit vier Jahren am „Tag der offenen Gärten“in Schleiz/Zeulenroda teil. Von 10 bis 17 Uhr stehen die Tore zu vielen Grundstücken rund um Schleiz und Zeulenroda für interessierte Besucherinnen und Besucher offen.