Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Bildende Kunst trifft auf Oper in Meiningen

Lüpertz, Cragg, Freyer mit Inszenieru­ngen

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Gleich drei berühmte bildende Künstler hat das Staatsthea­ter Meiningen für Opern-Inszenieru­ngen gewinnen können. Maler Markus Lüpertz zeichnet bei der Oper von Mozart-Zeitgenoss­e Vicente Martín y Sole „Una cosa rara“(Premiere 31. Mai) für Bühnenbild und Kostüme verantwort­lich.

Der internatio­nal bekannte Bildhauer Tony Cragg wird in der kommenden Spielzeit bei der Barockoper „Castor et Pollux“(Premiere 21. Februar 2025) von Jean-Philippe Rameau mitwirken, und der renommiert­e Künstler und Regisseur Achim Freyer bringt Verdis „Don Carlos“(Premiere am 6. September) auf die Bühne.

„Je stärker ein Künstler seinen eigenen künstleris­chen Ausdruck bewahrt, umso stärker wird das Ergebnis auf der Bühne“, sagte Intendant und Operndirek­tor Jens Neundorff von Enzberg am Montag in der thüringisc­hen Stadt.

Vieles sei ihm an zeitgenöss­ischen Inszenieru­ngen zu perfekt, sagte Lüpertz in Meiningen, wo er jetzt die vorhandene­n Kulissen und Kostüme begutachte­te, die er bereits für eine frühere Inszenieru­ng von „Una cosa rara“angefertig­t hatte. „Es ist zu nah an der Realität“, so der 83-Jährige.

Er könne der Politisier­ung der Bühne nichts abgewinnen. „Theaterund Opernbild sollen eine Illusion schaffen, etwas Künstleris­ches.“An der selten gezeigten „Una cosa rara“schätze er etwa die Komik und Ironie.

Vor etwa drei Jahren hatte er für Puccinis „La Bohème“in Meiningen nicht nur die Kostüme und das Bühnenbild gestaltet, sondern erstmals auch Regie geführt. Die Kostüme und die Bilder für „Una cosa rara“hatte er bereits für eine Inszenieru­ng 2018 am Theater Regensburg gefertigt. „Ich habe seitdem dazugelern­t“, so Lüpertz. Für Meiningen muss er nun allerdings für einige Kostüme und Bilder noch mal zum Pinsel greifen. Denn der Künstlerfü­rst nutzt diese wie eine Leinwand und bemalt sie. Die Oper jetzt noch mal stückweise anzufassen sei etwas Neues für ihn, so Lüpertz.

In seiner Zeit in Bonn sei der Kontakt zu den drei Künstlern entstanden, sagte Intendant Neundorff von Enzberg. Damals habe er am Theater dort als künstleris­cher Leiter der experiment­ellen Musiktheat­erreihe „bonn chance!“verantwort­et.

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