Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Freunde der Blasmusik kommen im Vogtland an dieser Band nicht vorbei
40-jähriges Bestehen der Wisentataler wird gefeiert. An Erfolg damals nicht zu denken gewagt
Simone Zeh
Stelzen. Musik verbindet die Menschen. Und wer Blasmusik mag, kommt im Saale-Orla-Kreis an den Wisentatalern nicht vorbei. Die Mühltroffer Truppe feiert ihren 40. Geburtstag und lädt zur großen Sause ein. Natürlich mit viel Musik.
Etwa die Hälfte der Musiker ist seit der Gründung dabei. Da gibt es natürlich viel zu erzählen. Die Bilder dazu liefert eine umfangreiche Chronik. „Die hat Karli Prager, der viele Jahre mitgespielt hat, gepflegt“, sagt Ingolv Rauh, der von Anfang an dabei ist. „Dafür sind wir auch dankbar.“
Gegründet hatten sich die Wisentataler 1984 und im September zum Herbstmarkt in Mühltroff war der erste Auftritt. Aber eigentlich begann alles noch viel eher. „Wir hatten schon als Kinder zusammen Musik gemacht“, kann sich Ulrich Prager aus Langenbuch noch gut erinnern. Als Schülerband unterstützte Musiklehrer Paul Wetzel die Nachwuchsmusiker. Es folgten die Lehre und die Armeezeit, erst danach formierte man sich neu. Die musikalische Leitung oblag von Anfang an Günter Friedemann.
Alleinstellungsmerkmal in Sachsen
Wie kam man auf den Namen? „Naja, viele Kapellen haben ein ‚tal‘ in ihrem Namen“, so Ingolv Rauh. „Also sagten wir uns, die Wisenta fließt durch Mühltroff, übrigens als einzigem Ort in Sachsen, und so nannten wir uns Wisentataler.“
Es folgten Auftritte zu Festen, Jubiläen, Jahrfeiern und allen möglichen Veranstaltungen. „Schon ein Jahr nach der Gründung erhielten wir die erste Auszeichnung“, so Ulrich Prager. Vom damaligen Rat des Kreises Schleiz als „hervorragendes Volkskunstkollektiv.“Ehrungen vom Rat des Bezirkes Gera folgten. Die Urkunden von damals sind überliefert. Genauso wie Fotografien und Dokumente von zahlreichen Auftritten zeugen.
Man spielte zusammen mit Stefanie und Eberhard Hertel zum Mühltroffer Fasching und mit Leni Statz aus Saalfeld. Ein Höhepunkt war 1987, als die Musiker zur 750-JahrFeier in Berlin spielten. Mit den Jenaer Fußballern weilte man auf einem Schiff auf der Bleilochtalsperre. Beim Internationalen Folklorefestival in Karlsbad traten die Musiker 2005 auf. Dazu kommen zahlreiche Termine mit dem Stammpublikum, sei es der Taubenmarkt in Mühltroff, das Schalmeienfest in Thierbach oder die Kirmes in Stelzen. Gottfried Neumeister war viele Jahre der organisatorische Leiter der Musiker, die Tuba, Tenorhorn, Bariton, Flügelhorn, Trompeten,
Posaunen und Klarinetten erklingen lassen.
Partner in Sachen Blasmusik und guter Laune
Die Wisentataler sehen sich als „Partner in Sachen Blasmusik und gute Laune“. Wohl kaum einer der Musikanten, so sagen sie, hätte zu Beginn an den großen Erfolg der Kapelle zu denken gewagt. Viele Märsche, böhmische Blasmusik und Schlager, dabei immer wieder neue Songs bieten sie dem Publikum. Eigene Stücke fehlen nicht im Repertoire.
Die Wisentataler sind zudem immer für eine Show gut.
Jana Bunke, die einzige Frau in der Truppe, spielt gerne mal das Alphorn, welches allein schon ein Hingucker ist. Von der „Schwarzen Barbara“, ein bekannter Titel von Heino, singt René Walther, wobei er natürlich eine blonde Perücke und die typisch dunkle Sonnenbrille trägt. Ulrich Prager gibt den Bergmann, wenn das erzgebirgische Steigerlied erklingt. Ingolv Rauh gut, der die meisten Titel singt, schlüpft in die Rolle von Andreas Gabalier. Klar wird da auch schon mal das Publikum, zu welchem richtige Fangruppen gehören, mit einbezogen. Welcher Schlagerstar erstmals zum 40. Geburtstag imitiert wird, das soll noch geheim bleiben und ist eine der angekündigten Überraschungen.
Gefeiert wird das 40-jährige Jubiläum am Sonntag, 2. Juni, ab 14 Uhr in der Festspielscheune Stelzen. Karten gibt es vor Ort und im Vorverkauf unter anderem bei Geschenke Kleemeyer in Mühltroff, im Autoservice Bauerfeind in Langenbuch und in der Fleischerei Winkler in Thierbach.